Die EU hat Sanktionen gegen mehrere russische Oligarchen verkündet – unter anderem auch gegen TUI-Großaktionär Alexey Mordashov (rechts). Konzernchef Fritz Joussen befürchtet aber keine negative Folgen für den Reiseveranstalter. Fotos: TUI AG (3)

Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, befürchtet aufgrund der EU-Sanktionen gegen den Oligarchen Alexey Mordashov keine Auswirkungen auf den Konzern. Mordashov hält zwar etwa ein Drittel aller TUI-Aktien und ist Mitglied des 20-köpfigen Aufsichtsrats. „Unser Unternehmen wird allerdings wie jede deutsche Aktiengesellschaft vom Vorstand geführt und nicht von den Anteilseignern oder vom Aufsichtsrat“, stellte Joussen klar und sagte weiter: „Wir gehen davon aus, dass etwaige Restriktionen oder Sanktionen gegenüber Herrn Mordashov für uns als Unternehmen keine nachhaltig negativen Folgen haben werden.“


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Der Konzern habe seine Beteiligungen an den Gesellschaften in Russland und Ukraine schon vor einiger Zeit veräußert. Den Mitarbeitern der ukrainischen Dienstleister, die für TUI arbeiten, sicherte Joussen dennoch Unterstützung zu. Man werde helfen, sie und ihre Familien in Sicherheit zu bringen. Den russischen Überfall auf die Ukraine verurteilte der TUI-Chef scharf. Der Angriff mache ihn fassungslos, das Leid der Menschen in der Ukraine sei kaum zu ermessen. „Ein Angriffskrieg mitten in Europa, ein Angriff auf ein souveränes Land, auf unschuldige Europäer – all dies war nach dem Ende des Kalten Krieges und in der Zeit von Dialog und Kooperation kaum vorstellbar“, sagte der 58-Jährige.