Niedersachsen hat mehr zu bieten als nur Hannover. Dass ausgerechnet wir beim Rundblick so etwas schreiben, lässt jetzt sicher einige von Ihnen kichern. Schließlich berichten wir doch mit besonderer Vorliebe über alles, was zwischen Planckstraße und Leibnizufer so geschieht. Doch natürlich wissen wir: Auch der Blick in die Ferne lohnt sich! Zum Beispiel in die Landkreise Stade und Cuxhaven.

Dass Stade ausgesprochen schön sein muss, weiß ich nicht nur, weil der Chef vom Philologenverband, Christoph Rabbow, das gebetsmühlenartig wiederholt. Dass irgendwas dran sein muss an dieser Region, dachte ich mir schon bei der vorigen Kommunalwahl, als sich Kai Seefried gegen das Landtagsmandat und für das Landratsamt entschieden hat.
Am Freitag war Seefried nun wieder zurück in Hannover und hatte seinen Landkreisnachbarn Thorsten Krüger aus Cuxhaven gleich mit an seiner Seite. Über Kreis-, Partei- und Zuständigkeitsgrenzen hinweg haben die beiden nämlich zusammen mit Kultusministerin Julia Willie Hamburg einen Plan geschmiedet, um den Lehrermangel bei sich zuhause zu beseitigen.

Ich durfte nicht nur am Freitagnachmittag bei der feierlichen Unterzeichnung der entsprechenden Kooperationsvereinbarung dabei sein (Foto oben). Anschließend konnte ich mir das Machwerk auch noch im Detail durchlesen. Klopft man die Behördensprache ab, wird eine Hauptzutat dieses Rezeptes schnell sichtbar: Liebe!
Folgende Idee steckt dahinter: Lockt man die jungen Leute erst einmal zum Vorbereitungsdienst nach Stade oder Cuxhaven, so verlieben die sich rasch in Land und Leute. Im Idealfall folgt dann nämlich die Familiengründung – und dann hat man sie!
Dass die Lehramtsanwärter von den Kommunen zusätzlich auch digital aufgerüstet werden können, hat dabei aber einen Haken. Die Rundblick-Redaktion rät den Behörden: Blockieren sie besser jede Form von Dating-App auf den mobilen Endgeräten. Sonst sind die Lehrer schneller in Hamburg als sie „Freie und Hansestadt“ tippen können.
Für alle Junglehrer, die bereits in festen Händen sind, haben sich die Kommunen übrigens auch etwas ausgedacht. Damit der Umzug leichter fällt, soll auch für den jeweiligen Partner eine geeignete Arbeitsstelle gefunden werden. Bevorzugt genommen werden nach Auskunft der Landräte Bauingenieure, Ärzte und … na, klar: Lehrer. Träumen wird man ja wohl noch dürfen…
Kommen wir von der Liebe zur harten Realität. Das sind unsere Themen:
Liebe Grüße aus der Landeshauptstadt
Ihr Niklas Kleinwächter