20. Okt. 2023 · TagesKolumne

TagesKolumne: Doppeltes Lottchen

Markante Frisur, blitzgescheit, forscher Auftritt, Medienprofi – und wenig Liebe zur eigenen Partei: Ursula von der Leyen und Sahra Wagenknecht haben mehr gemeinsam, als man vielleicht auf den ersten Blick denken könnte. Was die beiden Politikerinnen sonst noch eint, ist der Umstand, dass das kommende Jahr entscheidend für sie sein könnte, und die Wochen bis dahin ebenso.

Einen wesentlichen Unterschied kann man dieser Tage allerdings auch beobachten: Während sich die eine an diesem Wochenende wieder etwas mehr in den wärmenden Schoß der eigenen politischen Familie zurückbegibt, setzt die andere zum großen Absprung an.

Ungleich-gleiches Paar: Ursula von der Leyen und Sahra Wagenknecht | Foto: EU/2020; Linksfraktion

Unter dem Motto „Weil es unser Europa ist“ trifft sich an diesem Wochenende die Junge Union zu ihrem Deutschlandtag in Braunschweig. Zum Hochfest der christdemokratischen Jugendorganisation wird neben EVP-Chef Manfred Weber (CSU) am Sonntag auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) erwartet. Hatte sie sich nach ihrer Wahl zur Brüsseler Behördenchefin 2019 zunächst von ihrer Union entfernt, um sich voll und ganz der anderen Union zu widmen, kehrt sie nun im Jahr vor der Europawahl spürbar zurück in die alte politische Heimat.

Eine politische Heimat sieht Sahra Wagenknecht derweil bei der Linken nicht mehr, wie wir alle längst wissen. Nun steht am Montag ein besonderer Auftritt in der Bundespressekonferenz an. Dort wird sie ihr neues „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) vorstellen, der nächste Schritt in Richtung einer neuen Parteigründung. Gerüchte darüber, dass Ursula von der Leyen diesem Vorbild folgen und ein „Bündnis von der Leyen“ (BvdL) gründen möchte, um ihr politisches Fortkommen zu sichern, können wir derweil nicht bestätigen. (Einen weiteren Auftritt kündigen wir in der Personalienspalte allerdings an.)



Über das gleich-ungleiche Paar Wagenknecht/von der Leyen, berichten wir im Rundblick heute zumindest weiter nichts mehr. Andere Paarungen bieten wir hingegen schon, heute gibt es stets Zwei zum Preis von Einem:

• Pantazis und Philippi: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD, Mediziner) hat einen Vorschlag zur Gesundheitsreform vorgelegt, der in Niedersachsen ein geteiltes Echo hervorruft. Während Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (ebenfalls SPD, ebenfalls Mediziner) den Lauterbach-Plan kritisiert, findet der niedersächsische Bundestagsabgeordnete Christos Pantazis (ebenfalls SPD, ebenfalls Mediziner) lobende Worte.

• Scholten und Hötker: Das mindestens medial sehr erfolgreiche Sprecher-Duo der Grünen Jugend Niedersachsen hört auf. Pia Scholten und Felix Hötker haben noch ein letztes Mal die Rundblick-Redaktion besucht und ihre Bewertung der Grünen-Regierungsbilanz vorgetragen. Außerdem hatten sie dabei ihre potenziellen Nachfolger im Schlepptau, die wir Ihnen nun vorstellen können.

• Merker und von Oldershausen: Sie behalten Niedersachsens Wald im Blick – Landesforsten-Präsident Klaus Merker und Waldbesitzer-Präsident Philip von Oldershausen verraten im Doppel-Interview, wie es dem niedersächsischen Wald nach diesem regenreichen Sommer geht, wie viel die Aufforstung kosten wird und warum die Politik dafür den Weg für alternative Einkunftsquellen nicht verbauen sollten.

Dieses Wochenende hat zwar leider nur die ganz normale Länge, aber ich wünsche Ihnen dabei mindestens doppelt so viel Erholung!

Ihr Niklas Kleinwächter

Dieser Artikel erschien am 20.10.2023 in Ausgabe #182.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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