Henriette Struß (28), niedersächsische Sprecherin von „Land schafft Verbindung“ (LsV), hat ihre Funktionen in dem Bauern-Protestbündnis mit sofortiger Wirkung beendet. Das erklärte sie am Sonntag in einer Stellungnahme, die sie in die Whatsapp-Gruppen von „Land schafft Verbindung“ stellte und die dem Politikjournal Rundblick vorliegt.

Henriette Struß nach der Übergabe der Krone in der Rundblick-Redaktion – Foto: nkw

Darin begründet die Landwirtin aus Barsinghausen ihren persönlichen Rückzug mit einem Interview, das sie der Deutschen Presseagentur gegeben hatte. Darin und in der folgenden Berichterstattung wurde sie so dargestellt, als wolle sie sich nicht von der AfD distanzieren – was sie in der Stellungnahme nun aber nachholte. „Wir werden den Geist der AfD nicht los und bleiben immer deren Spielball, wenn wir uns nicht klar gegen sie positionieren“, schrieb Struß. „Die AfD pflichtet LsV mit knallhartem Kalkül bei, nicht aus Sympathie.“

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Struß hatte zuvor versucht, sich und das Protestbündnis partei- und verbandspolitisch neutral zu positionieren und Politiker nur anhand ihrer Unterstützung für die Landwirtschaft zu bewerten und nicht aufgrund der Parteizugehörigkeit. Nun stellte sie klar: „Neutralität ohne ein Bekenntnis gegen die AfD kann es nicht geben.“

Das Bündnis gehe zudem auf Distanz zu jeder Art von parteipolitischer Einflussnahme. Struß beendete ihre Stellungnahme mit diesem Satz: „Da sich die Darstellung meiner Person weiterhin negativ auf mein persönliches Umfeld und die Bewegung Land schafft Verbindung auswirkt, werde ich die Konsequenzen tragen und mein Engagement bei LsV Niedersachsen und Deutschland mit sofortiger Wirkung beenden.“

Seit Oktober des vergangenen Jahres hatte Struß zahlreiche Proteste von Landwirten koordiniert, die mit ihren Traktoren in Sternfahrten gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrierten.