Das Land solle sich tunlichst verkneifen, mit Steuergeldern in die Selbstverwaltung der Kammer einzugreifen.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Stefan Birkner forderte im Landtag erneut eine Vollbefragung der Kammermitglieder. „Das ist auch eine politische Diskussion und Entscheidung. Die Zukunft der Pflegekammer sollte nicht den Gerichten überlassen werden“, sagte Birkner. Der FDP-Politiker attestierte der Großen Koalition, Angst vor einer solchen Befragung zu haben. SPD und CDU lehnten eine Vollbefragung ab. Ein Drittel der Pflegekräfte sei noch gar nicht registriert, argumentierte Meyer.
Auch Uwe Schwarz sagte, bei einer Befragung würden zu diesem Zeitpunkt 30.000 noch nicht registrierte Pflegekräfte protestieren, dass sie jetzt nicht befragt würden. Schwarz befürchtet in so einem Fall eine neue Protestwelle. Er bezeichnete den FDP-Antrag als „Budenzauber“ und warf den Liberalen vor, seit Monaten bei diesem Thema „zu zündeln, wo es nur geht“.
In einem Schreiben aus dem Büro des SPD-Sozialexperten an Fragesteller zum Thema Pflegekammer geht hervor, dass Schwarz der Meinung sein könne, eine konzertierte Aktion stecke hinter den Protesten. Im Schreiben heißt es: „Bei allem nachvollziehbaren persönlichen Ärger über die Beitragseinstufung und Beitragsbenachrichtigung wurde sehr schnell deutlich, dass die ursprünglichen Pflegekammer-Gegner diese Stimmung nutzen wollen, um die im Aufbau befindliche Pflegekammer doch noch zu kippen. Eine eigenständige emanzipierte Interessenvertretung der Pflegekräfte liegt nicht im Interesse einiger Verbände und Leistungsanbieter.“