Dem Sozialverband Niedersachsen (SoVD) geht es mit der Inklusion an Schulen zu langsam voran. Der Schwung der Landesregierung bei ihrem Start vor dreieinhalb Jahren sei dahin, monierte der SoVD-Landesvorsitzende Adolf Bauer im Gespräch mit dem Rundblick: „Die Landesregierung hat die fertige Umsetzung des Projektes Inklusion auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben.“

Bauer fordert ein Aussetzen der Schuldenbremse. „Wir wissen und sehen, dass es überall an Ressourcen fehlt. Es braucht mehr Geld und gut ausgebildete Lehrer.“ Das Mantra der schwarzen Null gefalle lediglich den Finanzministern.

Der Sozialverband hatte die Umsetzung der Inklusion bereits in seiner Hannoverschen Erklärung im Juni vorigen Jahres kritisiert. Schon damals hieß es, das anfänglich hohe Tempo habe deutlich nachgelassen.

Auch der Landeselternrat sieht einige Lehrer unter anderem wegen der Inklusion an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Betroffen seien vor allem Schulen, die vor anderen Herausforderungen, zum Beispiel einer zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft, stünden, sagte der Vorsitzende des Elternrats, Stefan Bredehöft, im Gespräch mit dem Rundblick. Bredehöft plädiert für eine ehrliche Bestandsaufnahme. „Wir brauchen einen ehrlichen, offenen Dialog über das, was Schule leisten muss und wie man es umsetzen kann.“

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Kommentar – Ehrliche Bestandaufnahme