9. Juni 2020 · 
Bildung

So soll der Kita-Betrieb ab dem 22. Juni wieder starten

Ab dem 22. Juni sollen die Kindergärten in Niedersachsen wieder an einen Normalbetrieb herangeführt werden. Das erklärte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag in Hannover. Ab der fünften Stufe des Lockerungsplans der Landesregierung soll die formale Schließung der Kindergärten aufgehoben werden. Zu diesem Zeitpunkt soll dann die Notbetreuung, wie sie aktuell angeboten wird, auslaufen und übergehen in einen „eingeschränkten Betrieb“ für alle Kinder, die bereits vor der Corona-Krise einen Kindergartenplatz hatten. Das sei das Ergebnis der Gespräche mit den Einrichtungsträgern und den kommunalen Spitzenverbänden, sagte Tonne in der Landespressekonferenz. Für die Familien bedeute das eine „spürbare Entlastung“ und für die Kinder ein „qualitativ gutes Angebot“.
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Allerdings handele es sich bei diesem Angebot, das ab dem Stichtag wieder möglich sein wird, nur um einen „quasi Regelbetrieb“ und das „Maximum, das unter Corona-Bedingungen möglich ist“, gab Tonne zu bedenken. Obwohl rein formal wieder eine Betreuung wie in den Zeiten vor der Corona-Pandemie angeboten werden soll, könne es in einzelnen Einrichtungen noch zu Beschränkungen kommen, erklärte der Kultusminister.

Externe dürfen unterstützend eingesetzt werden

So könne es zum Beispiel sein, dass noch nicht alle Erzieher wieder im Einsatz sind, weil diese zur Risikogruppe gehören. Für diesen Fall gelten zwei Ausnahmeregelungen: Zum einen ist weiterhin der Betreuungsschlüssel ausgesetzt. Das heißt, dass weniger Personal für mehr Kinder zuständig sein kann als vor der Krise, die Gruppengröße wird nicht begrenzt. Zum anderen wird es den Einrichtungen erlaubt, auch externes Personal ganz ohne Ausbildung zum Erzieher oder Sozialassistenten zur Unterstützung der Kinderbetreuung einzusetzen. Eine sozialpädagogische Fachkraft muss allerdings zwingend zeitgleich in der Gruppe eingesetzt werden. Diese Öffnung für ungelernte Kräfte bedeute eine qualitative Einschränkung, so Tonne. Doch es sei allen Beteiligten wichtig gewesen, allen Kindern wieder ein Angebot machen zu können. https://www.youtube.com/watch?v=C-mDRn_rC60 Auch beim täglichen Ablauf kann es nach dem 22. Juni weiterhin noch zu Einschränkungen kommen. Denn Gemeinschaftsräume dürfen nicht von allen Gruppen zugleich genutzt werden. Auch offene Angebote darf es vorerst nicht geben, damit die Kinder eindeutig einer Gruppe zugeordnet werden können. Zudem kann es gesondert gestaffelte Zeiten für das Bringen oder Abholen der Kinder geben oder auch noch Abweichungen in der Betreuungszeit. All diese Regelungen müssen die Kindergärten nun im Detail selbst festlegen, erklärte Tonne. Deshalb sei der Plan nun auch mit ausreichend Vorlauf bekanntgegeben worden.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #108.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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