Niedersachsen macht sich in kleinen Schritten auf den Weg, die Schulen wieder zu öffnen. „Wir haben den Wunsch, dass wir alle Jahrgänge wieder in die Schule zurückholen können. Ob das machbar ist, können wir noch nicht abschließend sagen“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne am Donnerstag in Hannover. Man starte nun schrittweise in eine neue Phase, in der noch nicht wieder „Normalität einziehen“ wird, wie Tonne betonte.
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„Wir werden die Möglichkeiten bieten, Schule wieder stattfinden zu lassen. Man darf aber nicht die Erwartungshaltung haben, dass das wieder eine ‚Vor-Corona-Realität‘ wird.“ Bevor die Schulen wieder öffnen, sollen Schüler ab dem 22. April verbindlich von zuhause aus lernen, dazu gehören Tonne zufolge auch angeleitete Prüfungsvorbereitungen. Die Kommunikationswege und weitere Empfehlungen erhielten die Schulen derzeit, erklärte der Kultusminister. Danach geht es in dieser Schritten weiter:
Am 27. April öffnen die Schulen wieder für die Abschlussklassen, betroffen sind die 13. Klassen, die Abitur schreiben, sowie die Schüler der neunten und zehnten Klassen, die ihre Abschussprüfung ablegen. Die Abitur- wie auch alle anderen Abschlussprüfungen sollen unter Einhaltung der Hygienevorgaben des Robert-Koch-Instituts stattfinden.
Am 4. Mai kehren die 4. Klassen wieder in die Grundschule zurück.
Am 11. Mai kommen die 12. Klassen hinzu.
Am 18. Mai sollen sowohl die neunten und zehnten als auch die dritten Klassen wieder in die Schule gehen. An diesem Tag soll es auch eine Zwischenbilanz des Fahrplans geben.
Für den Zeitraum von Ende Mai bis Mitte Juni ist dann vorgesehen, die verbleibenden Jahrgänge nach und nach in die Schulen holen – „wenn es die Lage zulässt“, schränkte Tonne ein.
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Um die Klassen möglichst klein zu halten, sollen Lehrkräfte lediglich jeweils nur halbe Klassen unterrichten. Ein Teil der Klasse wird also zuhause sein, der andere Teil in der Schule, damit werde auch die Schülerbeförderung entlastet. Pausenzeiten sollen entzerrt werden. Es gibt nicht mehr „die eine große Pause“, sagte Tonne. Zugleich soll die Notbetreuung „spürbar“ ausgeweitet und werden, man wolle dafür die Härtefallregeln lockern, hieß es.
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Schülern, die selbst oder deren Angehörige zur Risikogruppe gehören, ist es überlassen, ob sie am Präsenzunterricht teilnehmen wollen. Sportunterricht wird nicht stattfinden. Eine Ausnahme bildet hier die Oberstufe, aber nur dort, wo das Fach Sport abiturrelevant ist. Hier soll der Unterricht vor allem auf Theorie begrenzt werden.
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Tonne kündigte ein angepasstes Hygienekonzept für die Schulen an, um den Infektionsschutz und die Hygiene- und Abstandsregeln besser einhalten zu können. „Die Hygienevorschriften sind das A und O“, erklärte der Kultusminister. Da am Ende die Schulträger die Hygienemaßnahmen vor Ort umsetzen müssen, soll das Konzept mit den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt werden. Kurzfristig werde das Kultusministerium einen Musterhygieneplan zur Verfügung stellen.