
Die Krise wurde "politisch verursacht"
Es könne nicht sein, dass batteriebetriebene Fahrzeuge mit einem CO2-Wert von Null angesetzt, alternative Kraftstoffe aber nicht gleichwertig behandelt würden. „Das Regelwerk setzt die falschen Signale“, meint Bode. https://soundcloud.com/user-385595761/fdp-fraktionsvize-bode-warnt-vor-einem-desaster-in-der-autoindustrie Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, sieht in der „politisch gewollten Einführung der Elektromobilität mit der Brechstange einen Mitauslöser für die Friktionen im Automobilsektor“. Die aktuelle Krise sei politisch verursacht worden, meint Schmidt. „Wenn man merkt, dass neu gesetzte Regeln das Spiel verzerren und kaputt machen, darf man nicht den Spielern die Schuld geben, sondern sollte nochmal ernsthaft über die Sinnhaftigkeit der Regeln nachdenken.“ Auch Jörg Bode sieht im aktuellen Umbruch in der Branche politische Ursachen. „Die Politik will, dass das E-Auto stärker gefördert wird. Dadurch werden Produktionsprozesse komplett geändert und Arbeitsplätze massiv abgebaut.“ Das werde gerade von der Großen Koalition vorangebracht, die aber sowohl im Bund als auch im Land keine Antwort darauf habe, was das für diejenigen bedeute, die in der Branche derzeit ihre Brötchen verdienten. Und im Zusammenhang mit der Autoindustrie verdienen viele Menschen ihre Brötchen. Schmidt schätzt, dass der Fahrzeugbau in den Automobilländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern dort bis zu 25 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung beiträgt. Eine Krise in der Branche wirke sich in diesen Ländern noch viel drastischer aus.Wenn man merkt, dass neu gesetzte Regeln das Spiel verzerren und kaputt machen, darf man nicht den Spielern die Schuld geben, sondern sollte nochmal ernsthaft über die Sinnhaftigkeit der Regeln nachdenken.
Die Einschläge kommen schon seit Monaten nicht nur näher, sie sind in der Zuliefererbranche bereits da. Der Automobildienstleister SD Automotive aus Georgsmarienhütte mit aktuell rund 270 Mitarbeitern stellte im Januar den Antrag auf ein Insolvenzverfahren und arbeitet noch an einem Sanierungskonzept. Das Unternehmen Wegener und Stapel Fördertechnik aus Bergen im Kreis Celle stellte im April einen Insolvenzantrag. Und von der Insolvenz des Anlagenbauers Eisenmann in Baden-Württemberg dürfte nach Angaben der Landesregierung auch die Eisenmann Thermal Solutions in Bovenden im Kreis Göttingen betroffen sein.