Uwe Dorendorf, CDU-Landtagsabgeordneter, und sein Kollege Frank Schmädeke haben gestern im Umweltausschuss des Landtags mehrfach nachgehakt. Sie wollten wissen, ob Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sich bei seiner Parteifreundin und Bundesumweltministerin Steffi Lemke für eine klare Position in der Haltung gegenüber dem Wolf einsetzen wird.

Es geht um das „Berner Übereinkommen“ des Europarates zu der Schutzwürdigkeit des Wolfes. Wenn dieses „Berner Übereinkommen“ geändert wird, könnte in der Folge die EU ihre FFH-Richtlinie zum Umgang mit dem Wolf lockern – und in der weiteren Folge würden Abschüsse erleichtert. Nun sagte Dorendorf, Lemke blockiere bisher die Änderung des „Berner Übereinkommens“ zum Wolf von „streng geschützt“ auf „geschützt“. Ob Meyer denn gewillt sei, auf Lemke in Richtung einer Zustimmung zur Änderung einzuwirken.
Darauf antwortete der Umweltminister nicht direkt, sondern sagte lediglich, dass entscheidend die Veränderung der FFH-Richtlinie sei. Allerdings fügte Meyer einen anderen wichtigen Satz hinzu: Falls es so sein sollte, dass die Gerichte in Deutschland den kürzlich von Bund und Ländern verkündeten „Praxisleitfaden Wolf“ als nicht bindend genug für Wolf-Abschüsse ansehen, so befürworte er, Meyer, eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes. „Dann werde ich das auch von Bundesministerin Lemke einfordern – und ich weiß auch, dass sie es ähnlich sieht“, sagte Meyer. Er verwies darauf, dass ein Erfolg schon erreicht sei. Für das Gebiet, in dem Niedersachsen liege, sei bereits ein „günstiger Erhaltungszustand“ des Wolfes festgestellt worden. Das beruhe auch darauf, dass er und Ministerpräsident Stephan Weil auf Lemke erheblich eingewirkt hätten.