
Am liebsten würde ich das verbieten, aber ich setze sehr auf die Vernunft der Bürger.
In der Landespolitik setzt man ansonsten auf den „gesunden Menschenverstand“. „Am liebsten würde ich das verbieten, aber ich setze sehr auf die Vernunft der Bürger“, sagte Umweltminister Lies zu Schotterbeeten in privaten Gärten. Er befürwortet stattdessen Anreizsysteme: „In den Kommunen könnte man wunderbar die schönsten Gärten nach der besten Vielfalt für Natur, Arten und insbesondere Insekten wählen und damit werben.“ Auch Axel Miesner von der CDU-Fraktion möchte ein Verbot lieber umgehen: „Wichtig ist, im direkten Gespräch mit den betroffenen Bürgern auf die ökologische Bedeutung eines grünen Gartens hinzuweisen. Mit reinen Verboten wird man die Bevölkerung nicht motivieren, ihren Garten umzugestalten.“ Susanne Schütz aus der FDP-Fraktion setzt ebenfalls auf den mündigen Bürger, der schon am besten wisse, wie sein Garten auszusehen habe. Auch sie ist der Ansicht, dass bei öffentlichen Bauvorhaben mit gutem Beispiel vorangegangen werden könnte und ansonsten die Kommunen über ihre Bebauungspläne bereits jetzt ausreichend Eingriffsmöglichkeiten hätten.
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Sogar der der Naturschutzbund (Nabu) hält nichts von weitergehenden Verboten. „Wir appellieren immer an den Menschenverstand. Es ist schwierig, Menschen mit Verboten zu zwingen etwas zu ändern“, erklärte Philip Foth, Sprecher des Nabu-Landesverbands, gegenüber dem Politikjournal Rundblick. Er hat aber auch ganz praktische Tipps für Grundstücksbesitzer mit wenig Zeit für Gartenarbeit: „Wer im Garten heimische Gehölze verwendet, muss nicht so viel Zeit in die Pflege stecken. Auch könnte man eine Wildblumenwiese anlegen. Die braucht eine Weile bis sie blüht, ist dann aber pflegeleicht.“