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Umweltminister Lies betonte mehrfach, dass er die Sorgen der Weidetierhalte verstehe. „Der Wolf hat das Fass der Probleme der Weidetierhalter zum Überlaufen gebracht. Deshalb müssen wir jetzt schnell eine Lösung finden, wie die Weidetierhaltung wieder auf eine sichere finanzielle Basis gestellt werden kann.“ Er wolle den Vorschlag der Weidetierhalter nach einer allgemeinen Weidetierprämie aufnehmen, sagte Lies. Doch auch eine Ausweitung der Möglichkeiten zum Abschuss will er dennoch weiterverfolgen. In der kommenden Woche soll das Kabinett eine Bundesratsvorlage beschließen, wonach die Bundesregierung Möglichkeiten zur Übertragung des französischen Modells auf Deutschland prüfen soll. In Frankreich wird seit geraumer Zeit jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Wölfen geschossen. EU-Kommissar Delgado Rosa betonte, die EU interessiere sich für die Konsequenzen ihrer Wolfspolitik, doch Deutschland sei nicht das einzige Land, in das die Wölfe zurückkehrten. „Es ist gerade eine schwierige Zeit, aber der Blick in andere Länder zeigt, dass eine Koexistenz sehr wohl möglich ist.“ Diese Ansicht teilen die Weidetierhalter nur bedingt. „Uns ist klar, dass wir mit dem Wolf leben müssen. Aber um die Akzeptanz der Tiere zu halten, reicht es nicht, immer auf andere Länder zu verweisen. Wenn ein Wolf am helllichten Tag eine Herde angreift, dann muss das Konsequenzen haben“, sagt Kuhlmann.
