Gesunde Ernährung basiert auf wenigen Gesetzen
Wiener nimmt auch die Eltern in die Pflicht. „Wenn Eltern wüssten, dass sie mit Fastfood und hochindustrialisierten Lebensmitteln ihre Kinder vergiften, würden sie ein bisschen mehr Zeit in den hocherfreulichen und befriedigenden Komplex des Kochens investieren. Ein Burger ist keine Belohnung.“ Zugleich sei es für die Menschen allerdings immer schwieriger, unbelastete Lebensmittel zu finden und zu wissen, was man kaufen solle, wenn man vor 30.000 Fertigprodukten stehe. Gesunde Ernährung basiere allerdings auf nur wenigen Gesetzen: „Man soll nichts essen , was unsere Großeltern nicht als Essen erkannt hätten, dessen Etikett man nicht hundertprozentig verstehen kann oder etwas, was zwei Jahre lang haltbar ist. Das ist nicht haltbar, sondern tot.“
Derzeit heißt das einzige Gesetz mehr, mehr, mehr und schneller, schneller, schneller.
Sarah Wiener
Die bekannte Köchin, die selbst einen Biobauernhof in der Uckermark in Brandenburg betreibt, plädiert zudem für eine nachhaltigere Landwirtschaft. „Derzeit heißt das einzige Gesetz mehr, mehr, mehr und schneller, schneller, schneller.“ Die Zukunft müsse ökologisch sein. Die aktuelle Ressourcenverschleuderung müsse ebenso wie der Pestizideinsatz ein Ende haben. „Pestizide reicherten sich überall an. Es gibt keinen Menschen in der nördlichen Hemisphäre, der nicht Glyphosat pinkelt“, kritisiert Wiener.