Wir tun gut daran, die Qualität der Ausbildung sehr hoch zu halten. Es würde aber niemand verstehen, wenn wir die Qualität hochhalten und dann aber reihenweise Gruppen dichtmachen müssen.
„Wir haben damit die kürzeste berufsvorbereitende Ausbildung bundesweit – ohne die Qualität zu schmälern“, lobt Kultusminister Tonne sein Konzept. Sein vorrangiges Ziel ist es aber, die offenen Stellen besetzen zu können. „Wir tun gut daran, die Qualität der Ausbildung sehr hoch zu halten. Es würde aber niemand verstehen, wenn wir die Qualität hochhalten und dann aber reihenweise Gruppen dichtmachen müssen.“
FDP und Grüne im Landtag kritisieren den Kultusminister für seinen Niedersachsen-Plan. „Von einer echten Qualitätssteigerung in den Kindertagesstätten hat sich Minister Tonne nun endgültig verabschiedet. Stattdessen geht es nur noch darum, möglichst schnell Betreuungspersonal zu rekrutieren“, sagt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling. Der Kultusminister „verschlechtert die Ausbildungsbedingungen und schafft Chaos in der Ausbildungslandschaft“, klagt Julia Willie Hamburg, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion.
Die beiden Oppositionsparteien fordern stattdessen in einem gemeinsamen Antrag, die Arbeitsbedingungen der bereits ausgebildeten Erzieher deutlich zu verbessern. „Wenn Fachkräfte von ihrem Beruf leben können, werden sie auch weiter in ihrem Beruf arbeiten“, sagt Hamburg, und Försterling stellt fest: „Die Rahmenbedingungen ließen sich nur mit der dritten Kraft im Kindergarten verbessern.“
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