Prof. Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistags (NLT) ist gestern in einem Empfang seines Verbandes zu seinem 60. Geburtstag geehrt worden. Fast die Hälfte seines Lebens schon leitet Meyer einen Interessenverband der Landkreise – zunächst von 1991 an in Mecklenburg-Vorpommern, dann seit 2006 in seiner Heimat Niedersachsen. Als Autor juristischer und kommunalwissenschaftlicher Standardwerke ist er zudem bekannt. NLT-Präsident Klaus Wiswe meinte, ihn zeichne Ungeduld, hohe fachliche Kompetenz und seine menschliche Art aus. Ministerpräsident Stephan Weil sagte zur Würdigung, Meyer könne klar zuspitzen, habe einen überdurchschnittlichen Sachverstand und sei gleichwohl zum Kompromiss fähig – er symbolisiere die Stärke des Kompromisses als Grundlage der Demokratie. „Ich habe ihn nie dummes Zeug reden hören – umgekehrt, glaube ich, gilt das nicht“, räumte der Ministerpräsident selbstironisch ein. Meyer selbst nutzte seine Rede beim Empfang für zwei politische Botschaften. Erstens werde nicht nur, wie Weil beklagt hatte, der Kompromiss derzeit gering geschätzt, das gleiche gelte für die Bürokratie als Ausdruck einer geregelten, auf Gesetzen beruhenden Verwaltung. „Die Bürokratie schützt die Schwachen, das merkt man erst, wenn man sie nicht mehr hat.“ Zweitens appelliere er an alle, im politischen Streit „achtsamer miteinander umzugehen“. Das folge aus dem Schicksal von Hamelns Landrat Tjark Bartels, der an den harten Attacken auf ihn im Zusammenhang mit Fehlern in seiner Verwaltung „zerbrochen“ sei. Bartels leidet an Burnout und hat um Entlassung aus dem Dienst gebeten.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #186.