
Noch 100 Beschäftigte arbeiten in der Porzellanmanufaktur
Mit dieser historischen Vorprägung wird deutlich, dass die Manufaktur Fürstenberg vor allem im alten Braunschweiger Land fest verwurzelt ist. Wenn nun anstelle der Nord/LB das Land Niedersachsen direkt Eigentümer wird, könnten auch die Kommunen im alten Braunschweiger Land Ansprüche auf Mitsprache und Mitwirkung stellen. Das gilt nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit dem bisher ungeklärten Weg, wie die bisher mit der Nord/LB eng verwobene „Braunschweiger Landessparkasse“ (BLSK) herausgelöst und selbstständig stabilisiert werden kann – womöglich über eine Kommunalisierung. Die Porzellanmanufaktur musste in den vergangenen Jahren unter Umsatzrückgängen leiden, von mehr als 200 Mitarbeitern in den neunziger Jahren sind jetzt rund 100 übrig geblieben. Höherwertiges Porzellan findet auf dem Markt nicht problemlos Käufer. Das Management wurde vor vier Jahren verändert, der Jahresumsatz wird mit 5 Millionen Euro angegeben. Ob das Land die Manufaktur mittelfristig weiterverkaufen wird? Damit ist wohl nicht zu rechnen, aus historischen wie landschaftspolitischen Gründen.Bei Lotto Niedersachsen geht es um die Hälfte der Anteile
Beim zweiten Unternehmen, das zur Verstaatlichung ansteht, der Lotto-GmbH, geht es um knapp die Hälfte der Anteile. Der Rest wird im Wesentlichen vom Niedersächsischen Fußballverband und vom Landessportbund getragen. Zwar durfte sich das Land bereits im vergangenen Jahr über höhere Einnahmen durch Lotto Niedersachsen freuen. Insgesamt bekam das Land knapp 295 Millionen Euro, rund vier Prozent mehr als im Vorjahr. Und Lotto Niedersachsen ist bei Marketing und Digitalisierungsstrategie bundesweit vergleichsweise gut aufgestellt.Lesen Sie auch: Das ist der Niedersachse der Woche
Zugleich aber nagt die Konkurrenzsituation mit Anbietern aus dem Grau- und Schwarzmarkt an den Einnahmen des Deutschen Lotto-und-Toto-Blocks. Zwar haben sich die Einnahmen in den vergangenen Jahren wieder etwas erholt, dennoch sieht man auch bei Lotto Niedersachsen gravierende Auswirkungen durch die illegale Konkurrenz. Die Umsätze von Anbietern des Grau- und Schwarzmarkts wurden 2017 auf rund 700 Millionen Euro geschätzt. Von diesem Umsätzen gehen nicht wie bei Lotto Niedersachsen 40 Prozent ans Land. Bei Lotto befürchtet man, dass diese Asymmetrie dauerhaft daher zu weiteren Einbußen auf Seiten des Unternehmens und dadurch auch des Landes führen könnte.
