Philologen drängen auf Nachbesserung bei der Lehrkräfte-Befragung
(rb) Hannover. Der Hauptvorstand des Niedersächsischen Philologenverbandes hat am Montag eindringlich an Ministerpräsident Stephan Weil und Kultusministerin Frauke Heiligenstadt appelliert, den für kommenden Mittwoch geplanten Start der Online-Befragung zur Arbeitssituation der Lehrerschaft auszusetzen und den Fragebogen inhaltlich zu überarbeiten. Dieser werde in seiner jetzigen Form in keiner Weise der Anforderung gerecht, die Arbeitsbelastungen konkret zu erfassen, um endlich eine empirische Grundlage für gerechte Regelungen zu schaffen. Damit werde das Versprechen des Ministerpräsidenten vom Philologentag 2015, Schule von überflüssigen außerunterrichtlichen Aufgaben zu entrümpeln, in eklatanter Weise gebrochen, heißt es in der Resolution der Philologen. Darin werfen sie der Kultusministerin vor, sich in den Vorbereitungssitzungen mit den Lehrerverbänden „von Mal zu Mal weiter von der ursprünglichen Zielsetzung entfernt“ zu haben. Aus Sicht von Verbandschef Horst Audritz dient der aktuelle Fragebogen überwiegend der Rechtfertigung der schulpolitischen Zielsetzungen des Kultusministeriums. Kritik an schulpolitisch verursachten zusätzlichen Belastungen werde abgeblockt, schulformspezifische Belastungen würden nicht thematisiert. Die „tiefe Enttäuschung“ der Lehrerschaft werde in „allgemeine Verbitterung“ umschlagen, warnte Audritz.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #103.