
Thomas Smollich, Präsident des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg und des Niedersächsischen Staatsgerichtshofs, wechselt möglicherweise bald die Seiten – von der dritten Staatsgewalt, der Judikative, zur zweiten, der Exekutive. Der 59-Jährige ist im Gespräch für das Amt des Justiz-Staatssekretärs und Nachfolgers für Frank-Thomas Hett (CDU). In den kommenden Tagen muss der versierte Jurist und Sozialdemokrat sich entscheiden, ob er seine hochgestellten und mit reichlich Repräsentationspflichten bestückten Richterämter zugunsten einer stärkeren Mitwirkung in der aktuellen Politik an der Seite der neuen Justizministerin Kathrin Wahlmann aufgibt. Entscheidet er sich für den Wechsel, so würde das eine Kette von Folgen in Gang setzen. Ingo Behrens (59), Präsident des Verwaltungsgerichts Hannover, wäre ein möglicher Bewerber für das Amt des Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg (OVG). Er könnte dann auch vom Landtag zum neuen Staatsgerichtshofpräsidenten gewählt werden, denn wiederholt ist die Leitung des ehrenamtlichen Staatsgerichtshofs den jeweiligen OVG-Präsidenten angedient worden. Den Vorschlag für die Stelle des Staatsgerichtshofpräsidenten unterbreitet der Ministerpräsident, die Wahl folgt dann im Landtag.