19. Nov. 2019 · 
Landwirtschaft

Otte-Kinast verteidigt "rote Gebiete"

Barbara Otte-Kinast, Agrarministerin, hat im Landtag den am Montag gefassten Kabinettsbeschluss zur Festlegung der „roten Gebiete“ verteidigt. Mit diesem Status werden 39 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Niedersachsens versehen – und es sind Areale, in denen die Nitrat- und Phosphatbelastung des Grundwassers die EU-Grenzwerte übersteigt. In einer Bundes-Verordnung soll geregelt werden, welche Maßnahmen die Bauern auf diesen Gebieten künftig beachten müssen. Umstritten ist vor allem die bisher vom Bund vorgesehene Auflage, die Düngung auf diesen Gebieten pauschal um 20 Prozent zu kürzen. Wie viele Bauern hält auch Otte-Kinast diese Auflage für fachfremd und dringt in Berlin darauf, dass dort im Gespräch mit der EU die Vorgabe gelockert wird, zumindest für die Grünlandflächen. Otte-Kinast erklärte, der Beschluss über die „roten Gebiete“ sei einmalig – bisher habe sich keine Landesregierung solche Vorgaben zugetraut. In den vergangenen Tagen hatte dieses Thema zu Verstimmungen in der rot-schwarzen Koalition geführt. Die bisherige Karte mit den „roten Gebieten“ basiert auf einer gemeinsamen Vorstellung von Agrar- und Umweltministerium, das Haus von Umweltminister Olaf Lies ist für die Messstellen verantwortlich. Da viele Landwirte den Messungen misstrauen, verlangte die CDU-Landtagsfraktion eine generelle Überprüfung der mehr als 1000 Messstellen. Als die CDU das als Erfolg feierte, reagierten die SPD-Landtagsfraktion und Minister Lies verschnupft. Er nehme die Zweifel der CDU „mit höchsten Erstaunen“ zur Kenntnis – und es gebe „überhaupt keinen Anlass, an den gelieferten Messdaten grundsätzlich zu zweifeln“, sagte Lies.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #205.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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