10. Dez. 2025 · 
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Osnabrück in Sorge: IG Metall und Stadt erhöhen Druck auf Volkswagen

"Advent, Advent – unsere Zukunft brennt!“: Vor dem VW-Werk in Osnabrück wird demonstriert. | Foto: Heiko Stumpe

Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen, fordert vom Volkswagen-Konzern endlich Klarheit über die Zukunft des Werks Osnabrück. „Ein Jahr nach den Zusagen der Konzernspitze gibt es kein Nachfolgemodell, keinen Investitionsplan, keine Perspektive“, kritisierte Gröger bei einer Kundgebung vor den Werkstoren. Das Verhalten der Konzernspitze gegenüber der Belegschaft nannte er „verantwortungslos“. Aus Sicht der Gewerkschaft steht Volkswagen in der Pflicht, den Standort über 2027 hinaus zu sichern und eine tragfähige Zukunftsstrategie vorzulegen. Stattdessen habe das anhaltende Schweigen des Vorstands Spekulationen über mögliche Käufer verstärkt – von Rüstungsunternehmen bis zu chinesischen Fahrzeugherstellern. Diese Gerüchte zermürbten die Belegschaft, warnte IG-Metall-Standortchef Stephan Soldanski: „Ungewissheit über den eigenen Arbeitsplatz ist Gift – für die Gesundheit wie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Auch Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter wird ungeduldig. „Die anhaltende Ungewissheit belastet die Menschen zutiefst. Ich fordere den VW-Vorstand auf, zu seinen Zusagen zu stehen und Verantwortung für den Standort ebenso wie für die Beschäftigten zu übernehmen“, sagte die CDU-Politikerin. Die Stadt brauche neben Dienstleistungs- und Handwerkssektor eine robuste industrielle Basis. Von der Bundespolitik verlangt die IG Metall zudem ein klares industriepolitisches Bekenntnis und einen „wirksamen“ Industriestrompreis.

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #221.
Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

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