Niedersachsen nimmt 700 syrische Flüchtlinge aus Ungarn auf
(rb) Hannover. Von den rund 7000 Flüchtlingen, die in diesen Tagen über Ungarn nach Bayern gekommen sind, werden etwa 700 von Niedersachsen aufgenommen. Nach Angaben des Innenministeriums wird der Großteil von 500 Menschen in den von der Landespolizei errichteten Notunterkünften in Lüchow untergebracht; die übrigen sollen in der Landesaufnahmebehörde Braunschweig und in der Notunterkunft der Zentralen Polizeidirektion in Hannover unterkommen. Wie der Leiter des beim Innenministerium eingerichteten Koordinierungsstabs zur Flüchtlingsaufnahme, Ministerialdirigent Friedhelm Meyer, mitteilte, sind in der vergangenen Woche rund 2000 zusätzliche Plätze zur Entlastung der Erstaufnahmeeinrichtungen in Niedersachsen geschaffen worden. Weitere knapp 20 Liegenschaften würden derzeit überprüft. Bereits jetzt stehe fest, dass in Schwanewede (Landkreis Osterholz) und in Hameln in den dortigen leerstehenden Kasernen Unterkünfte eingerichtet werden. Weitere 500 Plätze würden, zunächst in Zelten, auf dem Gelände der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz in Celle-Scheuen eingerichtet. Meyer sprach von einem „finanziellen und personellen Kraftakt“, mit dem in den letzten Wochen „eine Menge bewegt“ worden sei. Allen ankommenden Flüchtlingen sollen über den Herbst hinweg bis zum Einbruch der Witterungsperiode winterfeste Plätze zur Verfügung gestellt werden. Am Freitagabend waren in Otterndort in einem befestigten Zeltlager, das nach dem Ende der Sommerferien leer stand, 500 Flüchtlinge aus den Erstaufnahmeeinrichtungen Bramsche und Friedland angekommen. Die Plätze sollen in Absprache mit dem Landkreis Cuxhaven und der Stadt Hannover, die das Jugendzeltlager betreiben, als vorübergehende Notunterkünfte genutzt werden. Sie sollen spätestens zum Einbruch der kalten Witterung durch mobile, aber feste Bauten ersetzt werden, heißt es. Zusammen mit den Plätzen in den Liegenschaften der Polizei – in der Polizeiakademie Hannoversch Münden, in Lüchow und bei der Zentralen Polizeidirektion Hannover – seien somit nahezu 2000 Plätze geschaffen worden.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #161.