6. Dez. 2020 · Wirtschaft

Niedersachsen-Monitor: Das Referenzjahr 2019

Simone Lehmann, Präsidentin des Landesamtes für Statistik, hat den jüngsten „Niedersachsen-Monitor“ vorgestellt. Wie die Analyse verrät, waren die Ausgangsbedingungen vor der Corona-Krise für die Wirtschaft des Landes nicht die schlechtesten. „Niedersachsen wies für das vergangene Jahr eine gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage auf“, erklärte Lehmann. Mit einer Wachstumsrate von 0,9 Prozent lag Niedersachsen über dem Bundesschnitt von 0,6 Prozent. Auch die Zahl der Erwerbstätigen war angestiegen. 4,15 Millionen Menschen standen 2019 in Lohn und Brot. Entsprechend sank die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozent auf genau 5 Prozent und lag damit im Bundestrend. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten knackte im vergangenen Jahr erstmals die Marke von drei Millionen Menschen. Zugleich nahm die Zahl der Minijobber ab, sie sank um 1,7 Prozent auf 489.500. Die gute wirtschaftliche Lage wirkte sich auch positive auf die Landesfinanzen aus. Die Steuereinnahmen Niedersachsens stiegen um 5,3 Prozent an, insgesamt stiegen die Landeseinnahmen um 3,5 Prozent. Der öffentliche Gesamthaushalt wies einen Finanzierungsüberschuss von 423 Euro pro Kopf aus. Doch nicht allen ging es besser: Die Schere der Einkommen weitete sich, die Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen stieg, erläuterte Lehmann. Die Zahl der Menschen, die als armutsgefährdet galten, erreichte nach 2016 zum zweiten Mal seit 2005 den traurigen Höchstwert von 16 Prozent. Das bedeutet, dass insgesamt 1,26 Millionen Menschen in Niedersachsen auch nach Erhalt von Transferleistungen wie Arbeitslosengeld weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens zur Verfügung hatten. Zugleich verringerte sich die Zahl der Personen, die in einer Bedarfsgemeinschaft lebten, in der eine Person Hilfen nach den Sozialgesetzbuch bezogen hat.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #220.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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