Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen-Metall, sieht ein Alarmsignal in der neuen Studie zur Situation des automobilen Mittelstandes, die vom Verband der Automobilindustrie (VDA) vorgelegt worden ist. „Dass immer mehr mittelständische Unternehmen einer deutschen Schlüsselindustrie hier geplante Investitionen streichen oder ins Ausland verlagern, zeigt das ganze Ausmaß der momentanen Wirtschaftskrise."

Schmidt sagt weiter: "75 Prozent der Wertschöpfung in der Automobilindustrie entstehen in der Zulieferbranche: Mit der Investitionsverlagerung findet folglich auch ein Wertschöpfungs- und Beschäftigungsverlust am Wirtschaftsstandort Deutschland statt. Bereits heute werden in Deutschland nur noch halb so viele Autos produziert wie noch vor etwa fünf Jahren. Aber gerade Autozulieferer hängen am Produktionsvolumen der Hersteller. Sie konzentrieren sich angesichts der Krise aber eher auf das margenstarke Premiumsegment."
"Hinzu kommt mit Blick auf den europäischen Markt bei fast allen Herstellern die Ausdünnung des Portfolios zulasten von Verbrenner-Modellen, auch das verringert das Produktionsvolumen und schlägt sich negativ bei den Zulieferern nieder. Unser Wirtschaftsstandort benötigt dringend ein umfangreiches Update für mehr Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit, um den schleichenden Niedergang einer unserer industriellen Kernbranche zu verhindern: deutlich günstigere Energiekosten, weniger Bürokratie, pragmatische Fachkräftegewinnung und eine spürbare Reduzierung der Steuer- und Abgabelasten.“