Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen-Metall, hat eine grundsätzliche Reform bei der Abrechnung von Arztbesuchen gefordert. Gesetzlich Versicherte sollten Arztrechnungen zunächst selbst bezahlen und sich die Kosten später erstatten lassen, schlägt Schmidt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur vor. "Das würde einen psychologischen Effekt haben: Man überlegt sich dreimal, ob man wegen jeder Petitesse zum Arzt geht", hob er hervor. Ein großes Problem sei, dass es gegenwärtig im Gesundheitssystem an Kostenbewusstsein fehle. Ohne eine Transparenz darüber, was eine Behandlung oder Medikamente kosten, könne auch kein Einfühlungsvermögen für diese Fragen entstehen. Die stark steigenden Sozialabgaben machten aber deutlich, dass man etwas ändern müsse. Die Abgabenlast sei für die Arbeitgeber mittlerweile gravierender als der Effekt von Tarifabschlüssen. Er weist auch darauf hin, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei den Arztbesuchen je Einwohner in der Spitzengruppe der Staaten liege.