14. Mai 2019 · 
Landwirtschaft

Niedersachsen fördert Güllelager – Landvolk mahnt schnellere Baugenehmigungen an

Das Land Niedersachsen unterstützt Landwirte beim Bau neuer Güllelager. Wie das Landwirtschaftsministerium gestern mitteilte, hat Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) gestern die Förderrichtlinie bekanntgegeben. Mit insgesamt zehn Millionen Euro wird demnach der Bau von neuen Lagerstätten für Gülle, Jauche und Festmist gefördert. Die Lager können Landwirten helfen, die Verteilung des organischen Düngers besser zu koordinieren. Der jüngste Nährstoffbericht für Niedersachsen hatte aufgezeigt, dass im Betrachtungszeitraum von Juli 2017 bis Juni 2018 erneut zu viel gedüngt wurde. So sind durch Überschüsse von Gülle und Gärresten 50.000 Tonnen Stickstoff und 24.000 Tonnen Phosphor zu viel auf die Felder gekommen. Einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr hatte es unter anderem deshalb gegeben, weil die starken Regenfälle und die anschließende Trockenheit eine Düngung der Felder erschwert hatten und mehr Gülle eingelagert wurde. Das Landvolk Niedersachsen hatte deshalb vermehrt Fördergelder für den Bau von Güllelagern gefordert.

BUND fordert weniger Massentierbestände

Kritik an den Plänen des Landwirtschaftsministeriums äußert die Naturschutzorganisation BUND. „Mit der Förderung von Güllelagern hält die Landesregierung – trotz des Widerstandes in der Bevölkerung – an der Massentierhaltung im Weser-Ems-Raum fest“, sagte Tilman Uhlenhaut, Agrarexperte des BUND Niedersachsen. Gülle länger zu lagern, löse das Problem der Überdüngung von Böden und Gewässern nicht. Der BUND fordert deshalb den Abbau von Massentierbeständen in Niedersachsen. Das Landvolk Niedersachsen zeigt sich hingegen erfreut über die Maßnahme des Landwirtschaftsministeriums. Damit einhergehen müsse allerdings auch, dass Baugenehmigungen zügiger erteilt werden, sagte Landvolk-Sprecherin Gabi von der Brelie. Hier bestehe noch Handlungsbedarf. Eine Voraussetzung für die Förderung der Güllelager ist eine Baugenehmigung. Diese kann zwar nachgereicht werden – das muss allerdings noch in diesem Jahr geschehen.
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Dieser Artikel erschien in Ausgabe #090.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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