Niedersachsen will junge Flüchtlinge besser auf die duale Ausbildung vorbereiten. Dazu haben Kultusministerin Frauke Heiligenstadt und Klaus Stietenroth, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, ein Programm mit dem Titel „Sprint-Dual“ vorgestellt. Zielgruppe sind jugendliche Flüchtlinge im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Das Programm ist die Fortsetzung des Programms „Sprint“, an dem derzeit landesweit rund 2.800 Schüler an 94 Berufsschulen teilnehmen. Neben dem Spracherwerb geht es dabei um einen Einblick in die Arbeitswelt. Das neue Programm legt den Fokus jetzt auf die duale Ausbildung.
„Damit können wir den Sprint-Schülern zumindest die Vorbereitung für eine mögliche Ausbildung bieten“, sagte Heiligenstadt. Man wolle die Sprachkenntnisse festigen und erweitern und jugendliche Flüchtlinge noch stärker mit Unternehmen in Niedersachsen zusammenbringen. Parallel dazu soll den Jugendlichen eine Berufsorientierung angeboten werden.
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Stietenroth stellte fest, die jungen Flüchtlinge hätten noch keinerlei Vorstellung von der dualen Ausbildung. „Begriffe wie Geselle oder Gesellenbrief und deren Stellenwert kennen sie gar nicht. Viele sind mit der Idee gekommen, möglichst schnell Geld zu verdienen. Mit dem neuen Programm haben wir eine gute Chance, die jungen Leute für eine Ausbildung zu interessieren“, so Stietenroth.
Ein Schwerpunkt soll bei dem neuen Programm auf die Praxis gelegt werden. Pro Woche wird 1,5 Tage in den Berufsschulen unterrichtet, 3,5 Tage sind die Schüler in den Betrieben. Stietenroth appellierte an die Wirtschaft, entsprechende Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen. In Niedersachsen sind rund 9.000 Flüchtlinge zwischen 15 und 25 Jahren bereits jetzt oder demnächst auf der Suche nach einem Job.
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