Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Wissenschaftsministerium, hat gestern Abend in der Sitzung des Landtags-Wissenschaftsausschusses die Neukonzeption für das Paläon in Helmstedt-Schöningen erläutert, also das Museum, das die berühmten „Schöninger Speere“ beheimatet. Die bisherige Paläon-GmbH, in der 38 Personen beschäftigt sind (zwei in Vollzeit, 14 in Teilzeit und 22 als geringfügig Beschäftigte oder Ehrenamtliche), geht Ende Juni in Liquidation. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege will von Juli an ein Forschungsmuseum betreiben, aber nicht für die Betreuung des Erlebnisbereichs zuständig sein. Das Forschungsmuseum werde sich „intensiv mit den Kultureinrichtungen des alten Landes Braunschweig vernetzen“, erklärte Johannsen. Das Kultusministerium stelle zehn Anrechnungsstunden für eine Lehrkraft vor Ort bereit, fünf Schulen hätten sich schon angemeldet. Für die Vermittlungsarbeit kalkuliert das Land eine Million Euro jährlich – die Hälfte stehe im Landesetat 2019 für das Landesamt für Denkmalpflege zur Verfügung. 200.000 Euro würden die Stadt Schöningen und der Kreis Helmstedt beisteuern, die restlichen 300.000 Euro müssten „durch Synergieeffekte aus der neuen Organisation, sowie aus Einnahmen generiert werden“, erklärte die Staatssekretärin. Was die Gaststätte und den Souvenirshop angehe, müsse hier die Stadt Schöningen aktiv werden. Wegen der „absehbaren Besucherentwicklung“ müssten sich „Dinge ändern, um die Vermittlung in Schöningen nachhaltig für die Zukunft aufzustellen“, betonte Johannsen. Ohne öffentliche Gelder, erklärte sie abschließend, könne eine museale Einrichtung am Standort Schöningen nicht betrieben werden. Das Konzept eines Forschungsmuseums müsse sich aber „den Rahmenbedingungen des Landeshaushalts unterordnen“. Das heißt wohl: Wie lange und wie stark die Einrichtung vom Land unterstützt wird, entscheidet am Ende der Landtag bei der Aufstellung des Etats für das kommende Jahr.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #094.