12. März 2020 · 
Kolumne

Nein, aber ja, aber nein, aber ja...

Liebe Niedersachsen, nein, aber ja, aber nein, aber ja, aber nein…. Die Coronakrise sorgt dafür, dass politische Aussagen inzwischen ein frühes Ablaufdatum bekommen können. Am Vormittag sagte Claudia Schröder, Leiterin der Corona-Koordinierung, noch im Sozialausschuss des Landtags zur Frage nach Schulschließungen:
„Es hat noch keinen Sinn, Schulen zu schließen und Eltern zu belasten. Das sollten wir erst einsetzen, wenn wir es brauchen.“
Schon wenige Stunden später beschloss der Krisenstab, dass die Schüler bereits ab Montag in die Osterferien gehen sollen. Eine endgültige Entscheidung dazu steht noch aus. Wobei: Einige scheinen das für sich schon mal geklärt zu haben, wie zum Beispiel die Stadt Seelze: Inzwischen nimmt die Coronakrise ohnehin dramatische Ausmaße an, weil sich der weltweit attraktivste Politiker selbst in Quarantäne begeben hat. Nein, nein, keine Sorge: Olaf Lies geht es immer noch gut. Aber die Ehefrau des kanadischen Premiers Justin Trudeau zeigt leichte Symptome, deshalb zieht Trudeau aktuell die selbst gewählte Isolation vor. https://www.facebook.com/JustinPJTrudeau/posts/10158677535825649 Kein Wunder, dass der Trudeau der niedersächsischen Landespolitik, Boris Pistorius…. nein, sorry, den Gag nimmt mir an diesem Freitag wirklich niemand ab. Also, noch mal: Kein Wunder, dass Innenminister Boris Pistorius angesichts der Corona-Lage gestern leicht gelangweilt auf dem Handy schmökerte, während Landespolizeipräsident Axel Brockmann die Zahlen zur aktuellen Kriminalitätsstatistik vortrug – Beweisfoto hier: Aber mal ehrlich: Mit Sätzen wie „Wir leben in historisch sicheren Zeiten“ (Zitat Pistorius) holt man aktuell nun wirklich niemanden hinter dem Ofen hervor. Wir leben eben gerade nicht (sic!) in historisch sicheren Zeiten. Allerdings lauert hinter der nächsten Ecke nun nicht mehr Langfinger-Ede und Pistolen-Paul, sondern ein potenzieller Corona-Infizierter.

Lesen Sie online: 

Unser Interview mit Ministerpräsident Stephan Weil: Über die Corona-Krise, die Lage der SPD und eine mögliche zweite Amtszeit des Bundespräsidenten. Hier kicken


Vielleicht passt dem Innenminister ja auch nicht, dass in den kommenden Wochen der Fokus auf einem ganz anderen Vertreter der Landesregierung liegen wird: Heiger Scholz. Wenn Sie jetzt „Heiger wer?“ fragen, dann buchen Sie doch bitte unser Landespolitik-Crash-Seminar, das wir dann irgendwann mal in gesünderen Zeiten anbieten werden. Der 62-Jährige Staatssekretär im Sozialministerium leitet künftig den Krisenstab. Warum er an der Stelle genau der richtige ist, erfahren Sie heute in unserem Porträt. Neben unseren aktuellen Virus-Problemen muss ich am Ende auch noch eine zusätzliche schlechte Nachricht verbreiten. Die neue Glücksspielbehörde soll nun nicht zu uns nach Helmstedt kommen, sondern nach Sachsen-Anhalt gehen, möglicherweise nach Halle. Das haben die Ministerpräsidenten gestern beschlossen. Schade... Aber jetzt schauen Sie sich doch mal unsere Kampagne an, wenn man "Helmstedt" durch "Sachsen-Anhalt" ersetzt.... Da sieht man ja schon, dass das keine so gute Entscheidung gewesen sein kann...

So, alle noch gesund? Muss man ja inzwischen fragen, schließlich kann sich zwischen Beginn und Ende einer TagesKolumne schon alles geändert haben.

Ich wünsche Ihnen schon einmal ein gesundes und entspanntes Wochenende

Martin Brüning

Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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