Ralf Meister, Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, sieht sich mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Eine Betroffene von sexuellem Missbrauch durch einen Diakon forderte am Donnerstag in einem Zeitungsinterview den Rücktritt des Bischofs.

Die Vorwürfe gegen ihn richten sich nicht direkt auf die Vorkommnisse in der Kirchengemeinde in Oesede (Kreis Osnabrück) in den 1970er Jahren, sondern betreffen die Aufarbeitung dieser Vorfälle in den 2010ern. Angeprangert wird, dass die kirchliche Ansprechstelle für Opfer sexualisierter Gewalt lange Zeit unzureichend ausgestattet gewesen sei, wie auch der Bericht der unabhängigen Aufarbeitungskommission kürzlich dokumentiert hat. Inzwischen wurde diese Fachstelle seitens der Kirchen personell deutlich aufgestockt. An diesem Freitag wird sich Bischof Meister zu den Ergebnissen der besagten Studie äußern.