(rb) Hannover. Weiterhin steigende Zahlen von verfolgten und getöteten Greifvögeln in Niedersachsen verzeichnen der Naturschutzbund (NABU) und das Komitee gegen den Vogelmord. Niedersachsen gilt neben Nordrhein-Westfalen als Hochburg für die Verfolgung von Greifvögeln wie Mäusebussarde und Rotmilane, die unter strengem Artenschutz stehen. Während beim Umweltministerium im Nachbarland jedoch eine Stabsstelle Umweltkriminalität besteht, die in Zusammenarbeit mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Naturschutzbehörden eine effektive Registrierung und Verfolgung dieser Straftaten ermögliche, gebe es in Niedersachsen nicht einmal ein Register für gemeldete Straftaten gegen Greifvögel, kritisierte der Nabu am Montag. Er erneuerte seine alte Forderung nach Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Umweltkriminalität sowie nach dem Verbot von Verkauf und Besitz spezieller Fallen für den Greifvogelfang. Der Verband verweist zudem auf die Vogeljagd im Zusammenhang mit Windkraftanlagen. In 39 erfassten Fällen zwischen 2010 bis 2015 gebe es den Verdacht auf illegale Zerstörung von Großvogelhorsten in der Nähe bestehender und geplanter Windanlagen. Diese müssten bestimmte Abstände zu Vogelhorsten einhalten und lösten das Problem zunehmend mit der systematischen Zerstörung der Horste, heißt es.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #7.