Ministerpräsident Stephan Weil feiert 65. Geburtstag in stürmischen Zeiten
Stephan Weil, Ministerpräsident, feiert heute seinen 65. Geburtstag – und dieses Datum fällt in bundespolitisch aufgeregte Zeiten. Nach mehr als zehn Jahren Amtszeit genießt der niedersächsische Regierungschef eine hohe Beliebtheit, zu ihm passt perfekt die Rolle des zugewandten, verlässlichen und vertrauenswürdigen Landesvaters.
Der Blick nach Berlin indes erfüllt den SPD-Politiker, wie er in mehreren Interviews erklärt hat, mit großer Sorge. Seine dringenden Bitten, die energieintensiven Unternehmen in Deutschland von den hohen Stromkosten zu entlasten und sie so international wettbewerbsfähig zu machen, fanden bei der Ampel-Regierung und beim Bundeskanzler kein Gehör, das dort präsentierte und wohl auch abgesicherte Modell geht nur einen kleinen Schritt in die von Weil geforderte Richtung.
Der Ministerpräsident hat im ablaufenden Jahr mehrfach Anlass gesehen, die Arbeit der Bundesregierung massiv zu rügen, etwa die handwerklichen Fehler beim Entwurf des Heizungsgesetzes, die viele Menschen verunsichert habe, oder auch die mangelnde Rücksichtnahme auf die Bedenken von Bürgern, die sich von ungeregelter Zuwanderung bedroht sehen. Die rot-grüne Koalition im Landtag erscheint ein gutes Jahr nach Amtsantritt als stabil, und im kommenden Jahr dürfte der Ministerpräsident vor allem als Krisenmanager gefordert sein, zumal die wirtschaftliche Lage in international angespannten Zeiten alles andere als hoffnungserweckend ist.
Dieser Artikel erschien am 15.12.2023 in der Ausgabe #220.
Karrieren, Krisen & Kontroversen
Meilensteine der niedersächsischen Landespolitik
Jetzt vorbestellen