Die Arbeitswoche in Niedersachsen begann mit Organisierter Kriminalität und sie endet mit einer Ordensvergabe. An diesem Freitag erhält Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Berlin einen Orden. Und zwar nicht irgendeinen Orden, sondern das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Viel mehr geht dann auch nicht mehr, es folgen nur noch das Großkreuz und die Sonderstufe des Großkreuzes.

So oder so ähnlich könnte Stephan Weil an diesem Freitag aussehen. | Bildmaterial: Rainer Jensen/StK; Sandra Steins

Ausgezeichnet wird Weil dafür, dass er, wie seine Regierungssprecherin das sagte, seine Arbeit macht. Und zwar schon so lange. Großes Aufheben möchte man in der Staatskanzlei um diesen Termin offenbar nicht machen. Nach dem Zeremoniell im Schloss Bellevue, bei dem auch Weils MPK-Kollegen Malu Dreyer, Winfried Kretschmann, Dietmar Woidke, Reiner Haseloff und Bodo Ramelow sowie der frühere Ministerpräsident und Bundesminister Horst Seehofer vom BuPrä ausgezeichnet werden, war die Gesellschaft noch zum Essen eingeladen. Mehr sei nicht geplant, heißt es aus der Staatskanzlei.

Sollten nun tatsächlich Journalisten auf die abwegige Idee kommen, aus der Landes- extra in die Bundeshauptstadt zu fahren, um sich das Spektakel, das keines ist, anzusehen, bot Anke Pörksen an, diese anschließend auf eine Portion Pommes am Bahnhof einzuladen.

Norddeutsches Understatement, möchte man meinen. Schließlich macht sich der republikanische Demokrat nicht so wahnsinnig viel aus Metallkreuzen und Bändchen. Erst recht nicht dafür, dass er seine Arbeit tut. Doch wahres norddeutsches, naja: hanseatisches Understatement sieht bekanntlich anders aus. Helmut Schmidt hat seinerzeit jegliche Orden abgelehnt – alles „Kokolores“.



Für alle Helden der Arbeit haben wir heute folgende Themen parat:

• Europawahl: Die CDU in Niedersachsen stellt an diesem Wochenende ihre Liste für die Europawahl auf. Insbesondere der Kampf um Platz 3 dürfte spannend werden.

• Ausbildungsreport: Der DGB Niedersachsen fordert eine faire Ausbildungsplatzabgabe und möchte diese im Landesgesetz festschreiben lassen. Grund dafür ist eine Schieflage, die im Berufsbildungsbericht sichtbar wird.

• Corona-Aufarbeitung: Wir setzen unsere Serie zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie und ihrer Folgeerscheinungen fort. Heute betrachten wir die ausgebliebene Revolution in der Arbeitswelt und die Unwucht der Heimarbeit.

Ich wünsche Ihnen einen ausgezeichneten Start ins Wochenende!

Ihr Niklas Kleinwächter