Metin Tolan (55), Professor für Experimentelle Physik an der TU Dortmund, soll am morgigen Mittwoch zum neuen Präsidenten der Uni Göttingen gewählt werden. Der gebürtige Oldenburger (allerdings Oldenburg in Holstein) ist nicht nur ein anerkannter Physiker, sondern zugleich ein Humorist. Er hat Vorträge gehalten zu Themen wie „Die Physik bei James Bond“ oder „Titanic – mehr als nur ein Untergang“. Dabei nimmt der physikalische Vorgänge – etwa beim Fußball – scherzhaft auf die Schippe. Tolan ist von der Findungskommission der Uni vorgeschlagen worden, nachdem es Monate zuvor ein ziemliches Gerangel um die Führung einer der bedeutendsten niedersächsischen Universitäten gegeben hatte: Nach Streit um ihre Führungsqualitäten schied Präsidentin Ulrike Bleidistel im September 2019 aus, zu ihrem Nachfolger war der Lüneburger Uni-Präsident Sascha Spoun gewählt worden. Gegen ihn, die Ausschreibung und das Wahlverfahren gab es jedoch massive Proteste aus der Universität, Spoun verzichtete und der Vorsitzende des Stiftungsrates, Wilhelm Krull, trat zurück. Zuletzt leitete interimsweise der Neurologe Reinhard Jahn die Universität.