31. Aug. 2020 · 
Kolumne

Mehr Spannung geht kaum

Sie können auf Netflix zum Beispiel die Serie „Haus des Geldes“ sehen, wenn Sie Spannung lieben, oder die „Rosenheim-Cops“ im ZDF, wenn Sie den Begriff „Spannung“ für sich etwas anders definieren. Sie können natürlich auch zu einem Krimi von Sebastian Fitzek greifen oder Fan des Zweitligisten HSV werden.

Aber wenn Sie so richtig auf Spannung stehen, dann verfolgen Sie doch einfach die CDU-Kandidaturen für den Bundestags-Wahlkreis 42 (Hannover-Süd). Es haben Interesse:


  • Cornelia Kupsch, Bezirksbürgermeisterin von Hannover-Mitte

  • Die frühere Journalistin Diana Rieck-Vogt

  • Die Diplom-Juristin Keti Langrehr

  • Und auch noch die frühere Landes-Integrationsbeauftragte Honey Deihimi

Gleich vier Frauen? Ja, gibt es denn in der niedersächsischen CDU überhaupt so viele, fragten sich mancher und manche, und diese Frage ist mit den vier Kandidatinnen nun auch beantwortet. Spätestens am 21. November wissen wir, wer im Wahlkreis 42 der politische „Designated Survivor“ wird. Netflix soll sich die Filmrechte schon gesichert haben.

[caption id="attachment_53077" align="alignnone" width="780"] Chips und Eiskonfekt her: Wir schauen die hannoversche Version von "Designated Survivor" - Fotos: CDU Hannover, Rieck-Vogt, Deihimi[/caption] Der Meister der Spannung, Alfred Hitchcock, hat es schon immer gewusst: „Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität“, und dabei war Hitchcock noch nicht einmal am Wochenende auf der Corona-Demo in Berlin. Die Veranstalter scheinen im Nachhinein ganz überrascht, wer denn da so mitgelaufen ist – sozusagen der Reichskriegsflaggenträger als „Der unsichtbare Dritte“. Ist der Protest gegen die Corona-Politik in der Nähe der Nazis anzusiedeln?, fragen wir heute in einem Pro & Contra. Unsere Ansichten dazu lesen Sie auf Seite 4 (kostenloses Probe-Abo hier).

Rundblick online

Bischof Wilmer warnt vor weiterer Spaltung

Der Hildesheimer Bischof, Heiner Wilmer, hat vor einer weiteren gesellschaftlichen Spaltung in der Corona-Krise gewarnt. „Mich besorgt, dass Teile unserer Gesellschaft momentan nach außen drängen, anstatt zusammenzuhalten“, sagte Wilmer. Artikel lesen


Manche meinen, man könne dem Coronavirus ein wenig die Spannung nehmen, wenn man einfach genügend testet. Denn was nicht mehr im Dunkeln verborgen ist, sondern durch ein Testergebnis offen zutage gefördert wird, kann so beängstigend nicht mehr sein.

Der Osnabrücker Amtsarzt Gerhard Bojara warnte im Landtag gestern allerdings vor einem „Test-Wahnsinn“, der das System zum Erlahmen bringen könnte. Die verstärkten Tests bei Reiserückkehrern führten aktuell schon zu Verzögerungen der Arbeit in den Laboren. Und wer auf seinen Test warten muss, hat oft schon mehr Spannung, als ihm lieb ist.

Noch mal kurz zu den Geschehnissen am Wochenende in Berlin. Landtagsvizepräsident Bernd Busemann spricht sich heute im Rundblick dafür aus, zu prüfen, ob der Schutz des Landtags verbessert werden kann – Gedankenstrich – „indem wieder eine Bannmeile eingerichtet wird“. Das würde den Landtag natürlich sicherer machen, aber auch ein wenig die Spannung nehmen. Obwohl: „Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht“, wusste schon Ringelnatz, insofern bleibt es natürlich sowie spannend. Was genau jetzt? Alles.

Ich wünsche Ihnen einen spannenden Dienstag

Martin Brüning

Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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