6. März 2017 · 
Inneres

Mehr Geld für Polizisten, die nicht mit 62 in Pension gehen

Mit der Aussicht auf deutlich mehr Gehalt will das Innenministerium Polizisten dafür motivieren, über das Pensionsalter hinaus im Dienst zu bleiben. Acht Prozent mehr Geld sollen Beamte bekommen, die nicht mit 62 Jahren in den Ruhestand gehen, sondern noch einige Jahre weiterarbeiten. Ein Hauptkommissar verdient in der höchsten Altersstufe derzeit 3953 Euro brutto ohne Zulagen. Allerdings müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, um das Angebot annehmen zu können. Die wichtigsten Voraussetzungen sind eine besondere Qualifikation und der Wunsch des Dienstherrn, den Beamten zu behalten. Wer dagegen freiwillig einen Antrag auf Verlängerung der Dienstzeit stellt, bekommt keinen Gehaltsbonus. Dem Innenministerium zufolge haben bereits 30 Polizisten das Angebot angenommen. 50 derartige Stellen soll es insgesamt geben.

Hintergrund ist die Überlastung der niedersächsischen Polizei. Genau 1.367.864 Überstunden verzeichnet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) momentan für die rund 18.000 Beamten im Land. Die Zahl der tatsächlich im vergangenen Jahr geleisteten Stunden lag nach Angaben von GdP-Geschäftsführerin Jana Herzog noch weit darüber, ein Großteil der Überstunden konnte aber abgebaut oder ausgezahlt werden. Um die angespannte Personalsituation bei der Polizei zu entschärften, plant die Regierung, in den kommenden Jahren 1000 neue Polizisten einzustellen. Opposition und Polizeigewerkschaften reicht das aber nicht. Um eine echte und dauerhafte Entlastung zu erreichen, müssten ihrer Auffassung nach noch mehr Beamte eingestellt werden.

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #44.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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