Maurer sorgt für diplomatische Verwicklungen
Andreas Maurer (47), Abgeordneter der Linken im Kreistag von Osnabrück, schlägt erneut mit einer Auslandsreise hohe Wellen. Der in Kasachstan geborene, jetzt in Quakenbrück lebende Frühpensionär und Kommunalpolitiker ist seit langem als Anhänger Russlands bekannt. Bis zum 29. März war er für mehrere Tage mit einer Delegation in der von Russland besetzten, völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Krim – und das hat diplomatische Verwirrungen ausgelöst.
Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andriy Melnyk, wandte sich mit einer Protestnote an Bundesaußenminister Sigmar Gabriel. Melnyk richtete die dringende Bitte an Gabriel, „alle erforderlichen Maßnahmen unverzüglich zu ergreifen, um der Verletzung der ukrainischen Souveränität durch deutsche Staatsangehörige vorzubeugen“. Maurer war – zum wiederholten Mal – über Russland in die Krim eingereist und hatte die ukrainischen Behörden umgangen. Er führte auch Gespräche mit Politikern und Uni-Mitarbeitern in Sewastopol und traf den Russland-treuen Parlamentspräsidenten der Krim, Wladimir Konstantinow.
Maurer meldete sich aus Simferopol, der Hauptstadt der Krim-Republik, im Telefonat mit dem Rundblick. Der Kiewer Botschafter betreibe „Panikmache“, für ihn sei seine Mission keine Provokation, sondern Teil einer „Volksdiplomatie“. Die Bundesregierung, so Maurer im Rundblick-Interview, habe zwar erklärt, seine Reise „nicht gut zu heißen“, doch das Außenministerium habe die Visite „eben auch nicht verurteilt“. Er fühle sich bestätigt.