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Wie Thümler erklärte, habe man sich einvernehmlich mit Tecklenburg über eine Beendigung seines Vertrages geeinigt, über die Gründe schweige man. Allerdings sprach der Minister in der Sitzung allgemein von einem „Informations- und Kommunikationsversagen“ der Hochschule, beim Controlling und bei den Meldewegen gebe es „großen Handlungsbedarf“. Igor K., der in Montenegro Opfer einer Schießerei geworden war, kam am 7. Februar zur Behandlung in die MHH, organisiert hatten das ein Oberarzt und der Leiter der Unfallchirurgie, bei dem K. als Privatpatient aufgenommen wurde. Am gleichen Tag wurde die Polizei über die Schutzbedürftigkeit von K. informiert. Aus bisherigen, aber noch nicht vollständigen Unterlagen geht hervor, dass Tecklenburg offenbar erst am 10. Februar abends um 21.24 Uhr über die Anwesenheit des umstrittenen Patienten unterrichtet wurde – und der MHH-Vizepräsident soll dann erst am 11. Februar nach 17 Uhr das Ministerium davon in Kenntnis gesetzt haben. Diese Verzögerung gilt wegen der massiven Gefährdung der Sicherheitslage als nicht hinnehmbar. Allerdings heißt es auch, die Vorgänge rund um Igor K. hätten in Sachen Tecklenburg „ein Fass zum Überlaufen gebracht“. Der MHH-Vizepräsident, der in der Hochschule sehr einflussreich gewesen sein soll, war auch sehr umstritten, sein Verhältnis zur Landespolitik soll zuweilen gespannt gewesen sein. Susanne Schütz und Marco Genthe (FDP) sehen in ihm „ein Bauernopfer“, Eva Viehoff (Grüne) sieht seine Ablösung als ein „Ablenkungsmanöver“.