Olaf Lies, Umweltminister, hat sich abwehrend zu möglichen Plänen der Stadt Hamburg geäußert, belasteten Hafenschlick vor Scharhörn am Rande des Nationalparks Wattenmeer abzulagern. Lies betonte, die niedersächsische Regierung wisse von den Hamburger Plänen, sei aber nicht in jedem Punkt bisher beteiligt worden. Auf jeden Fall lehne er Unterwasserdeponien vor Scharhörn „mit Nachdruck ab“.
Wir sind nicht dafür da, den Schlick der Hamburger aufzunehmen – sondern ich setze auf gemeinsame Konzepte
Olaf Lies, Umweltminister
Die Zielsetzung sei, nicht für jeden Container-Hafenstandort einzelne Lösungen zu finden, sondern mit einem wirkungsvollen Verbund der Häfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven voranzukommen. Die Hamburger Hafenwirtschaft müsse erkennen, dass die Kooperation der Häfen sinnvoll ist. „Wir sind nicht dafür da, den Schlick der Hamburger aufzunehmen – sondern ich setze auf gemeinsame Konzepte“, betonte Lies. Er befürchte, dass die Menge des verseuchten Schlicks größer sein könnte als bisher angenommen. Ein „ökologisches Sedimentmanagementsystem“ für Niedersachsen, Hamburg und Bremen sei notwendig. „Es mag der Wunsch der Hamburger sein, notfalls den Schlick vor Scharhörn zu kippen. Aber sie werden es dort nicht hinkippen.“
Auf die Frage von Stefan Wenzel (Grüne), welche rechtlichen Mittel das Land notfalls hätte, sagte Lies, bisher gebe es nur eine „Verzweiflungsäußerung des Wirtschafts- und Umweltsenators in Hamburg“ zu Scharhörn, aber noch nicht einmal einen Antrag aus Hamburg. „Wir werden es mit allen rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern.“