Landvolk-Präsident zieht Bilanz
Albert Schulte to Brinke, bisheriger Landvolk-Präsident, zieht zum Ende seiner Amtszeit Bilanz. Am morgigen Donnerstag wird bekanntgegeben, wer zu seinem Nachfolger an der Spitze des niedersächsischen Bauernverbands gewählt wurde, Schulte to Brinke tritt nach drei Jahren nicht erneut an. In einem Interview mit dem Landvolk-Pressedienst bezeichnet er nun die Ergebnisse des „niedersächsischen Weges“ für mehr Artenschutz als Erfolg seiner Amtszeit. Kritisch blickt er hingegen auf die Auseinandersetzung über die Landesdüngeverordnung zurück, diese sei „überhaupt nicht zufriedenstellend“.
Sein Nachfolger, entweder Jörn Ehlers oder Holger Hennies, werde sich in den kommenden Jahren weiter mit der Düngeverordnung auseinandersetzen müssen, meint der scheidende Bauernverbandspräsident. Auch die Umgestaltung der Nutztierhaltung werde künftig ein prägendes Thema sein. Über die Bauernbewegung „Land schafft Verbindung“ sagte Schulte to Brinke anerkennend, dass es ihnen gelungen sei, „in kurzer Zeit viele Landwirte zu mobilisieren“. Allerdings sei nun häufig nicht klar, wer für die Gruppe sprechen dürfe.
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Schulte to Brinke äußert sich auch zu seinem Verhältnis zur Landesregierung. Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) habe er als einen „vertrauenswürdiger Gesprächspartner“ erlebt. Mit Umweltminister Olaf Lies (SPD) sei er bei den Nitrat-Messstellen zwar nicht einer Meinung, beim „niedersächsischen Weg“ habe dieser aber ein „enormes Verhandlungsgeschick“ bewiesen. Im Zuge der Schlachthofproblematik sei der Kontakt mit dem Sozialministerium „konstruktiv“ gewesen, so Schulte to Brinke, und zu Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) pflege er sogar ein „freundschaftliches Verhältnis“.