
Anja Siegesmund, Kirchentagspräsidentin, ist zufrieden mit dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Insgesamt wurden nach Veranstalterangaben rund 81.000 Tickets verkauft, davon 25.000 Tagestickets. Zwar liegt dieser Wert unter den zeitweise anvisierten 100.000 – allerdings noch über den Besucherzahlen von Nürnberg vor zwei Jahren, dort waren rund 70.000 Tickets verkauft worden. Am Abend der Begegnung in der hannoverschen Innenstadt haben Kirchentag und Landeshauptstadt Hannover rund 150.000 Teilnehmer gezählt. Die wohl reichenweitenstärkste Veranstaltung auf dem Messegelände soll der Auftritt der US-Bischöfin Mariann Edgar Budde gewesen sein. Rund 10.000 Interessierte sollen die Ausführungen der Trump-Kritikerin vor Ort oder in der Übertragung angesehen haben. Die Mitsingkirchen sollen von insgesamt 15.000 Menschen besucht worden sein. 4500 Kirchentagsbesucher haben laut Statistik an Workshops teilgenommen. Eine Million Besucher zählte der Kirchentag in der zurückliegenden Woche auf seiner Website, 67.000 Zugriffe soll es demnach auf die Livestreams gegeben haben. In Hannover seien 4500 ehrenamtliche Helfer im Einsatz gewesen. Problematische Situationen soll es so gut wie keine gegeben haben. Sowohl der Verkehrsbetrieb Üstra, als auch die Stadt und die Sicherheitskräfte meldeten keine besonderen Vorkommnisse. Lediglich „eine Handvoll“ Hausverbote habe der Kirchentag während der Veranstaltung aussprechen müssen. Ärger machten den Veranstaltern offenbar „rechte Influencer“, die sich mit falschen Akkreditierungen als Pressevertreter Zugang verschafft haben sollen. Einem Journalisten der „Jungen Freiheit“ habe man die Akkreditierung wieder entzogen, nachdem er negativ aufgefallen sei. Es sei ein Problem, wenn Einzelne versuchen, sich „vor dem Hintergrund der Pressefreiheit die Deutungshoheit herauszunehmen und völlig andere Themen zu setzen“, sagte Kirchentags-Pressesprecher Mario Zeißig. Für künftige Kirchentage wolle man bessere Strategien für den Umgang mit solchen Situationen entwickeln und vor allem die Teilnehmer darauf vorbereiten.