Carola Reimann, ehemalige Sozialministerin, kann im nächsten Jahr ihre neue Aufgabe als AOK-Vorstandsvorsitzende antreten. Das Kabinett hat einmütig ihrem Wechsel zugestimmt. Laut Ministergesetz hätte das Kabinett das Okay dazu in einer Karenzzeit von 18 Monaten nach ihrem Ausscheiden aus der Regierung versagen können, wenn durch den Wechsel öffentliche Interessen hätten „beeinträchtigt“ werden können. Dies sah die Regierung hier nicht als gegeben an. Zwar war sie als Sozialministerin auch für die Aufsicht der Krankenkassen zuständig – aber nur für eine Rechts-, nicht für eine Fachaufsicht, die sich auf inhaltliche Weisungen bezogen hätte. Mit diesen Angelegenheiten der Aufsicht hatte sie persönlich auch weniger zu tun, heißt es. Außerdem ist Reimann bei ihrem Rücktritt aus Gesundheitsgründen ausgeschieden, das neue berufliche Angebot der AOK kam erst später und ist offensichtlich nicht schon vorher von langer Hand vorbereitet worden.