Wolfgang Jüttner, einst führender Kopf der SPD in Niedersachsen, ist ein Mitunterzeichner des jüngsten friedenspolitischen Manifestes. Mehr als 200 SPD-Mitglieder und -Anhänger haben es unterzeichnet, darunter viele ehemalige Funktionsträger. Aus Niedersachsen sind neben Jüttner, der in Hannover wohnt, auch der ehemalige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und die frühere Justizministerin Heidi Merk dabei, auch die einstige Landtagspräsidentin Gabriele Andretta (Göttingen) und der profilierte Partei-Linke Arno Brandt (Lüneburg). Ein Kernsatz des Papieres, das sich gegen die geplante Aufrüstung wendet, lautet: "Militärische Alarmrhetorik und riesige Aufrüstungsprogramme schaffen nicht mehr Sicherheit für Deutschland und Europa, sondern führen zur Destabilisierung und zur Verstärkung der wechselseitigen Bedrohungswahrnehmung zwischen Nato und Russland." In scharfen Worten hat darauf Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, auch SPD-Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Hannover, reagiert. Er warf den Unterzeichnern des Manifestes "Realitätsverweigerung" vor. Distanziert äußerten sich auch Bundestagsfraktionschef Matthias Miersch (zugleich Chef des SPD-Bezirks Hannover), Parteichef Lars Klingbeil aus dem Heidekreis und der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetovic (zugleich Chef des SPD-Stadtverbandes Hannover).