Sowohl in Straße auch in Schiene sollen Milliarden in die Infrastruktur investiert werden – das treibt die Preise. „Wir stellen schon fest, dass sich die Preise verändern. Das Bauen ist etwas teurer geworden. Für die Bahn ist das aber derzeit noch beherrschbar“, erklärte Michael Körber von der DB Netz in Hannover. Die Bahn fange die höheren Kosten durch Effizienzsteigerungen wieder ein. „Wir fassen mehrere Baumaßnahmen zusammen. Ein maßgeblicher Kostenfaktor ist schließlich die Logistik.“ Wie sich die Preise weiter entwickeln, sei aber schwer absehbar. Die Bauindustrie in Niedersachsen hat Zweifel, dass sich die Preise ruckartig nach oben bewegen. Es könne schließlich nicht immer umgehend mit Bauarbeiten begonnen werden. Die Planungsverfahren, zum Beispiel bei Brücken, seien sehr lang. Das sei ein Flaschenhals beim Bau, der auch preisdämpfend sei.

https://soundcloud.com/user-385595761/deutsche-bahn-wir-sind-mit-der-punktlichkeit-noch-lange-nicht-zufrieden

Insgesamt will die Bahn in Niedersachsen und Bremen in diesem Jahr 470 Millionen Euro in die Infrastruktur investieren. Das sei ein Höchststand, der aber in den kommenden Jahren vermutlich noch übertroffen werden wird, meint Körber. „Die gesamte Infrastruktur hat einen Investitionsrückstau. Deshalb sollen die Mittel bis zum Jahr 2019 steigen und dieses Niveau mindestens über die folgenden fünf Jahre gehalten werden. Es gibt keinen Tag, an dem wir nicht bauen“, so Körber. Im vergangenen Jahr hatte die Bahn in Niedersachsen und Bremen 390 Millionen Euro investiert. Bundesweit gibt es bei der Bahn an Spitzentagen bis zu 850 Baustellen. Im Unternehmen arbeiten bereits heute 10.000 Ingenieure. Weitere 1000 will die Bahn in diesem Jahr einstellen. „Wir sind das größte Ingenieurbüro Deutschlands“, meinte der Konzernbeauftragten Ulrich Bischoping.

Mit den Baumaßnahmen will die Bahn auch die Pünktlichkeit verbessern. „Wir sind mit den aktuellen Zahlen noch lange nicht zufrieden. Die Pünktlichkeit ist ein ganz wesentliches Qualitätsmerkmal für die Bahn“, sagte Bischoping. 2016 waren knapp 79 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich. In diesem Jahr will die Bahn laut Bischoping noch einmal um zwei Prozentpunkte besser werden. Danach soll die Pünktlichkeit jedes Jahr um einen weiteren Prozentpunkt steigen. Pünktlichkeitswerte wie einst seien heute nicht mehr so leicht zu erreichen. Es habe andere Voraussetzungen gegeben. Die Intensität und Komplexität auf dem Schienennetz sei stark angewachsen, zum Beispiel seien die Geschwindigkeitsdifferenzen heute deutlich höher.

Neben den Bauarbeiten in ganz Niedersachsen fasst die Bahn auch schon die Erneuerung des Hauptbahnhofs in Hannover ins Auge. Ab dem Jahr 2019 könnte dort Bahnsteig für Bahnsteig saniert werden. Ulrich Bischoping spricht von hochkomplexen Planungen. „Das ist eine Riesennummer“, so Bischoping. Hinzu käme, dass der Bahnhof weitere Bahnsteige benötigen wurde. Dazu gebe es bereits Gespräche mit der Region Hannover.