(rb) Niedersachsen wird am 10./11. Mai 2017 in Oldenburg gemeinsam mit der Hansestadt Bremen die nächste gemeinsame Nationale Impfkonferenz ausrichten. Das hat die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Mittwoch in Rostock-Warnemünde beschlossen. Die Impfkonferenzen sollen im Zweijahres-Rhythmus stattfinden; zuletzt waren Berlin und Brandenburg Ausrichter. Ziel ist es nach Angaben von Niedersachsens Ressortministerin Cornelia Rundt, allen beteiligten Akteuren eine wichtige Plattform zu bieten, um Impfziele zu diskutieren und Strategien für deren Umsetzung zu erarbeiten. Ein Thema der GMK war auch der zunehmend aufgetretene Mangel an Impfstoffen. Auf Antrag Niedersachsens hat die GMK deshalb einstimmig das Bundesgesundheitsministerium dazu aufgefordert, bei den Impfstoffherstellern darauf hinzuwirken, dass genügend Impfstoffe für die Bevölkerung in Deutschland bereitstehen. Rundt verwies darauf, dass die Länder – oft im Zusammenwirken mit den Kommunen – umfangreiche Impfaktionen auf Weg gebracht haben, für die jedoch aktuell nicht ausreichend Impfstoff am Markt verfügbar sei.
(rb) Die Vertragsärzte in Niedersachsen hatten nach den Erkenntnissen des Landesverbandes der Ersatzkassen (vdek) im vorigen Jahr erneut kräftige Zuwächse bei ihren Honorarzahlungen zu verzeichnen. Das Volumen sei gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro gestiegen. Davon hätten besonders die Hausärzte mit 4,6 Prozent profitiert; bei den Fachärzten habe des Honorarplus bei 3,8 Prozent gelegen, berichtete der Leiter der vdek-Landesvertretung, Jörg Niemann, am Mittwoch. Demgegenüber sei der Anstieg der Behandlungszahlen mit 0,9 Prozent bei den Hausärzten und 0,6 Prozent bei den Fachärzten eher moderat ausgefallen. Nach Niemanns Angaben haben die Vertragsärzte damit im fünften Jahr in Folge einen Honoraranstieg verbuchen können. Er bezifferte den Zuwachs mit insgesamt 613 Millionen Euro (+20,8 Prozent). Wie es weiter heißt, konnten die Psychotherapeuten im Jahr 2015 ihr Honorarvolumen um 8,1 Prozent steigern; dort habe sich sowohl die Zahl der Therapeuten (+2,8 Prozent) als auch die der Behandlungen (+5,2 Prozent) erhöht. Die Psychotherapeuten werden – anders als die übrigen Vertragsärzte – ohne Mengenbegrenzung direkt von den Krankenkassen außerhalb des mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) vereinbarten Budgets vergütet. Insgesamt haben im vergangenen Jahr 13 855 Ärzt/innen über die KVN Honorarzahlungen der gesetzlichen Krankenkassen erhalten (5635 Fachärzte und 5489 Hausärzte incl. Kinderärzte). Dazu kommen 1576 psychologische Psychotherapeuten und 1155 ermächtigte Krankenhausärzte.
(rb) Die KKH Kaufmännische Krankenkasse Hannover hat die aktuellen Pläne begrüßt, die Kontrollmöglichkeiten im Kampf gegen den Abrechnungsbetrug bei ambulanten Pflegediensten zu erweitern. Die KKH hätte ein großes Interesse daran, dass die Versichertengelder nicht von „schwarzen Schafen“ der Branche veruntreut würden, sagte der KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit jetzt in Hannover. Allein die Prüfungen der KKH hätten 2015 eine Schadenssumme von 323 000 Euro bei ambulanten Pflegediensten aufgedeckt. Dieser Bereich belege damit Platz zwei der internen KKH-Abrechnungsbetrugsstatistik. Die meisten Fälle seien bei Krankengymnast/innen und Physiotherapeut/innen aufgedeckt worden. Der Schaden aus allen laufenden Betrugsfällen im Gesundheitsbereich habe bei der KKH im vorigen Jahr 1,4 Millionen Euro betragen, berichtete Kailuweit.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #125.