Immobilienpreise: Wo es besonders teuer geworden ist
Die Preise gehen konstant nach oben, in den städtischen Gegenden noch stärker als auf dem Land. Das ist das Resultat des jüngsten Grundstücksmarktberichts, den Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag vorgelegt hat. Eine „Immobilienblase“ sieht er allerdings nach eigenen Worten nicht entstehen.
So gebe es weder Hinweise darauf, dass im großen Stil Spekulanten am Werke seien, um Grundeigentum rasch weiter zu veräußern, noch könne man von einer Explosion der Preise reden. „Sie gehen vielmehr beständig aufwärts“, sagte Pistorius. Im Übrigen sei die Basis für Investitionen in den meisten Fällen eine vernünftige Finanzierung. Die Niedersachsen haben bei rund 107.000 Kaufgeschäften rund 19,5 Milliarden Euro in Immobilien investiert. Das günstige Zinsniveau, die gute Beschäftigungslage und steigende Bevölkerungszahlen in den Städten seien Gründe dafür.
Teurer seien vor allem Eigenheime und Eigentumswohnungen geworden. Bei den Eigenheimen in den Städten beträgt der Anstieg seit 2010 rund 54 Prozent, das entspricht einem jährlichen Wachstum um rund 6,5 Prozent. In ländlichen Gegenden steigen die Preise im Schnitt um 5 Prozent jedes Jahr. Spitzenreiter seien die Städte Göttingen und Wolfsburg, das Bremer Umland und die Stadt Braunschweig.
Lesen Sie auch:
- Wohnungsbau: „Kein Erkenntnisproblem, sondern ein Handlungsdefizit“
- Olaf Lies kann ein Glücksfall für gebeutelte Mieter sein
Bei den Eigentumswohnungen ist der Anstieg noch stärker – 72 Prozent seit 2010, durchschnittlich acht Prozent jährlich. Spitzenreiter ist die Stadt Hannover mit einem Zuwachs von 9,1 Prozent jährlich vor Braunschweig (8,3 Prozent) und dem Bremer Umland (7,9 Prozent). Am Markt für Agrarflächen ist der Umsatz, gemessen an Preisen und Flächen, allerdings zurückgegangen. Landwirtschaftlicher Boden werde derzeit weniger am Markt gehandelt.