Gerald Heere, Finanzminister, und Enercity-Chefin Susanna Zapreva sind neu in den Aufsichtsrat der Salzgitter AG gewählt worden. Heere vertritt das Land Niedersachsen, das über die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft etwa 26,5 Prozent der Stimmanteile an dem Stahl-Konzern hält.

Zapreva hat dagegen keine Verflechtungen zu einem Aktionär, gilt aber als eine der führenden Expertinnen im Bereich der Energiewirtschaft und ist unter anderem Mitglied im Wasserstoffrat der deutschen Bundesregierung. Dass die Österreicherin bereits ihren Abschied beim hannoverschen Energieversorger zum Jahresende angekündigt hat und zurück in ihre Heimat gehen wird, hat auf die Wahl in den Aufsichtsrat deswegen auch keinen Einfluss. Die Amtszeit beträgt etwa fünf Jahre.

Als Quotenfrau zieht Zapreva nicht in das Gremium ein, denn der gesetzlich vorgeschriebene Mindestanteil von 30 Prozent wäre auch ohne sie erfüllt. Im Aufsichtsrat sitzen bereits die hannoversche Unternehmensberaterin und frühere Wirtschaftsministerin Prof. Susanne Knorre (seit 2018) und Ulrike Brouzi (seit 2013) von der DZ Bank, der genossenschaftlichen Privatbank der Volks- und Raiffeisenbanken.

Im Januar 2023 ist zudem Karin Hardekopf, Finanzvorständin der Günter Papenburg AG (GP) in das Gremium gewählt worden. Das ist jedoch in einer anderen Hinsicht nicht ganz unproblematisch: Obwohl das private Bauunternehmen nur ein Viertel der Aktien besitzt (25,1 Prozent) und damit weniger Anteile als das Land Niedersachsen, ist es doppelt so stark im Aufsichtsrat vertreten. Neben Hardekopf gehört auch ihr Bruder und GP-Geschäftsführer Klaus Papenburg dem Aufsichtsrat der Salzgitter AG an.