5. Juli 2018 · 
Bildung

Gymnasium bleibt beliebt, Haupt- und Realschulen verlieren weiter

Das Gymnasium gewinnt, Haupt- und Realschulen verlieren: Beim Übergang von der Grund- auf die weiterführende Schule wächst die Beliebtheit des Gymnasiums nach wie vor. 43,4 Prozent der Schüler, die im Schuljahr 2017/2018 von der Grundschule auf eine weiterführende Schule wechselten, wählten ein Gymnasium. Das sind noch einmal 0,1 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr und ein Prozentpunkt mehr im Vergleich zum Schuljahr 2014/2015. Leichte Steigerungen gab es auch bei den Integrierten Gesamtschulen (16,2 Prozent / plus 0,3) und den Oberschulen (21,7/ plus 0,2).
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Rückgänge verzeichnen dagegen Haupt- und Realschulen. Nur noch 13,7 Prozent entschieden sich für eine Realschule, das ist ein Minus von einem halben Prozentpunkt. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei fast 16 Prozent. Für die Hauptschule entschieden sich nur noch 4,2 Prozent (minus 0,1). Das niedersächsische Schulsystem zeige sich anhaltend stabil, heißt es aus dem Kultusministerium. "Die Werte zeigen, dass wir mit unserem vielfältigen und regional geprägten Schulsystem gut aufgestellt sind“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne. Er sehe keinen Änderungsbedarf. Schulstrukturdebatten hätten in Niedersachsen keine Grundlage. Arbeitgeberverbänden und Kammern bereitet der Trend zum Gymnasium dagegen Sorgen. Sie fürchten, dass sich dadurch immer weniger Schüler für eine Ausbildung nach der Schulzeit entscheiden. Die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth sagte, statt Schulstrukturdebatten brauche es eine Schulverbesserungsdebatte. "Ein echter Schulfrieden erfordert Sofortmaßnahmen gegen Überlastung, Fachkräftemangel und ungerechte Bezahlung an den Schulen. Jetzt müssen sich endlich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessern, um die berechtige Unruhe an den Schulen zu bekämpfen“, so Pooth.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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