Gudrun Pieper, CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Heidekreis, macht sich Sorgen wegen der Häufung von Krebsfällen in der Samtgemeinde Rethem (Heidekreis). Das Landesgesundheitsamt sieht dort eine statistisch nachgewiesene Erhöhung. Statt der erwarteten 1,2 traten dort zwischen 2008 und 2017 insgesamt neun Fälle auf. Die Männer starben an der seltenen Mesotheliomie, einer Sonderform von Lungenkrebs, die häufig im Zusammenhang mit Asbestbelastungen steht. In Rethem gab es bis Ende der 80er Jahre das Asbestzementwerk Toschi. „Das ist vermutlich der dahinterstehende Risikofaktor. Die weitere Aufklärung obliegt dem Heidekreis“, erklärte Michael Hoopmann vom Landesgesundheitsamt am Donnerstag im Sozialausschuss. Pieper macht sich wegen der Neuerkrankungen in Rethem Gedanken und fragt sich, ob es einen Zusammenhang mit der damaligen Sanierung des Geländes geben könnte. Das Toschi-Werk habe bis 1989 brachgelegen und sei erst Anfang der 2000erJahre saniert worden. Allerdings hätten die Mittel für eine vollständige Asbestsanierung nicht ausgereicht, so dass der Landkreis einen Restbestand mit Erde und einer Grasnarbe überdeckt habe. Laut Pieper muss vor Ort die Frage beantwortet werden, ob die Abdeckungen langfristig ausreichen, oder ob es die Gefahr von Auswaschungen gibt. Bei den Behörden vor Ort geht man allerdings davon aus, dass keine Belastung von dem Gelände ausgeht.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #217.