(rb) Hannover. Zur Teilnahme an einer Groß-Demonstration am 18. September in Hannover hat der Landesbauernverband Niedersachsen seine Mitglieder aus dem ganzen Land aufgerufen. Mit der Demonstration wollen die im Landvolk organisierten Landwirte gegen die Agrarpolitik der rotgrünen Landesregierung und gegen den Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte protestieren. Der Bauernverband rechnet mit mehreren tausend teilnehmenden Landwirten, die aus ganz Niedersachsen nach Hannover reisen werden. Zahlreiche Bauern haben angekündigt, mit ihren Treckern an die Leine zu kommen. Die Behörden erwarten deshalb massive Verkehrsbehinderungen in der Landeshauptstadt. Mit Ausschreitungen wie am Montag in Brüssel wird in Hannover allerdings nicht gerechnet. Nach Angaben des Landvolkverbandes ist der Druck auf den Höfen riesengroß. Angesichts des massiv gesunkenen Milchpreises stehen viele Milcherzeuger vor dem Ruin. Immer mehr Landwirte gäben ihre Betriebe auf. Neben den Milchviehhaltern sind auch Schweinemäster und Sauenhalter betroffen. Der Preis für Schlachtschweine hat inzwischen ebenfalls ein historisches Tief erreicht. Das gilt auch für den Ferkelpreis. In Niedersachsen hat die Zahl der Schweinehalter nach der Viehzählung vom Mai 2015 gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent abgenommen. Zugleich wollen die Landwirte die Politik von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer aufs Korn nehmen. Die Agrarwende des Grünen-Politikers sei ideologisch und politisch motiviert, heißt es dort. Aus diesem Grund soll der Demonstrationszug der Bauern am 18. September direkt am Agrarministerium in Hannover vorbeiführen.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #163.