Liebe Leserinnen und Leser,
„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“, steht in der Bibel. Aber man hat heute ja kaum noch Zeit, dem Herrn zu dienen, weil es ständig nur noch um den schnöden Mammon geht. Das Thema Geld zieht sich beim Rundblich heute von der ersten bis zur letzten Seite – und das ist nicht einmal eine Sonderausgabe. Lesen Sie mal: Meldung 1: Der verrußte Volkswagen-Konzern muss eine Milliarde Euro Strafe zahlen und sofort gehen die Hände in Höhe. Alle wollen von dem Geld natürlich etwas abhaben. Sogar mein Kollege Klaus Wallbaum und ich haben versucht, uns auszurechnen, wie viele Rundblick-Abos eine Milliarde Euro ergeben. Sie sehen: auch wir sind vor der Raffgier nicht gefeit. Es sind übrigens knapp 2,3 Millionen Abos, wenn ich richtig gerechnet habe. Meldung 2: 120 Millionen Euro gehen für Baumaßnahmen an 14 Kliniken in Niedersachsen. Reicht nicht, sagt die Krankenhausgesellschaft. Denn der Investitionsstau liege ja bei 1,3 Milliarden Euro. Sie könne verstehen, dass die Krankenhausgesellschaft „mehr vom Guten“ haben wolle, sagte gestern Sozialministerin Carola Reimann und schielt selbst natürlich auch schon auf die VW-Milliarde. Pro & Contra: Hier geht es heute um 25 Millionen Euro. CDU und die Wahlschlappen-SPD wollen die Obergrenze zur Parteienfinanzierung ein wenig verschieben – natürlich nach oben. Während mein Kollege Klaus Wallbaum eher der großzügige Typ ist, der bei solchen Summen auch mal ein Auge zudrückt, geht mir das alles ein bisschen zu schnell. Die Groko ist wie ein Trickdieb, der einem kurz ins Portemonnaie greift, während man auf die Großbildleinwand zur Fußball-WM sieht. Notiz: Die Staatsanwaltschaft Stade hat Büroräume im Landgericht Hannover durchsucht. Worum es geht? Natürlich ums Geld. Es soll regelwidrige Zuschüsse gegeben haben – unter anderem übrigens für Mineralwasser, das an heißen Sommertagen an die Beschäftigten verteilt wurde. Lesen Sie doch bitte die Meldung und vergleichen Sie diese mal mit den 25 Zusatz-Millionen für die Parteienfinanzierung. Verstehen Sie diese Welt noch? P und P: Schostok, Personaldezernent, Büroleiter, 1400 Euro Zulage pro Monat. Sie wissen schon. Es ging ums Geld. Vielleicht spiele ich an diesem Wochenende mal wieder Lotto. Im Euro-Jackpot sind immer noch 90 Millionen Euro. Mit so viel Geld würde ich dann alle Mitarbeiter des Landgerichts Hannover auf ein paar Flaschen Wasser einladen. Eine Limo wäre auch drin. Ich wünsche Ihnen einen schönen Wochenausklang Martin BrüningNiedersachsen am Sonntag: Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter des Politikjournals Rundblick – einfach hier klicken.